Auferstehung eines Fürsten: Gera bekommt den Reußen zurück
In Gera kehrt Geschichte zurück: Ob es ihn 2026 schon wieder zum Anfassen geben wird?
Was 2022 ins Leben gerufen wurde, könnte schon im kommenden Jahr seinen Abschluss finden. Denn er nimmt Gestalt an. Posthumus wird es wohl bald wieder zum Anfassen geben. „Wir wollen kein Denkmal für alle Reußen, sondern für diesen Reußen, der sich um Gera so verdient gemacht hat.“
Sie engagieren sich, um das Erbe zu bewahren
„Wir“ das sind die Menschen aus Gera und Umgebung, die sich in der Interessengemeinschaft Posthumus im Mai 2024 zusammengeschlossen haben. Bereits im Jahr 2022 hat es sich der Geraer Manfred Otto Taubert auf die Fahnen geschrieben, diesen Reußen wieder an seinen Bestimmungsort zurückbringen zu wollen. Er ist der Koordinator der IG Posthumus.
Einst stand ein übermannshohes Denkmal des Posthumus vor dem heutigen Campus Rutheneum. In Ermangelung an Geldern und Ideen steht heute an fast gleicher Stelle ein schwarzer Marmorblock, der an diesen Stadtvater erinnern soll. „Leidenschaftlich engagieren wir uns für die Wiedererrichtung des Denkmals für Heinrich Posthumus Reuß in Gera, um das kulturelle Erbe der Stadt zu bewahren und seine historischen Verdienste angemessen zu würdigen“, beschreibt Taubert das gemeinschaftliche Bestreben.
Bereits vier Mal haben die Geraer einen symbolhaften Posthumus auf eben dieser Stelle zu sehen bekommen. „Doch schon bald wird dort ein Replik des einstigen Denkmals wieder errichtet werden können“, ist Taubert zuversichtlich.
Ende Januar 2026 soll die Gußform fertig sein
Aktuell arbeitet Bildhauer Andreas Belzer an der Gussform, die dann zur Gießerei gebracht werden muss. Kürzlich war Manfred Taubert auf Stippvisite im Traunsteiner Atelier des Künstlers, um den aktuellen Arbeitsstand zu begutachten.
„Belzer erzählte vom gegenwärtigen Stand der Fertigung des Gussmodells als Vorlage für den Guss der Bronzeplastik. Mit dieser Gussvorlage will er Ende Januar 2026 fertig sein. Danach erfolgt die Weitergabe des Gussmodells an die Kunstgießerei Otto Strehle in Winhöring“, führt Taubert aus.
Rund 50 Kilometer von Traunstein entfernt liegt die Gießerei. Der Bildhauer wird bis zum Abschluss des Gusses den „neuen Posthumus“ begleiten. Parallel dazu laufen die Aktivitäten zum Sockel des Denkmals. „Diese werden von einer kleinen Gruppe der Interessengemeinschaft geführt. Zuletzt wurden die Ausführungszeichnungen von der ABW Planungsgesellschaft auf den aktuellen Stand angepasst. Dazu können wir Ende des Jahres mehr sagen.“
