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Seit dem 01. Januar 2020 wird man nicht mehr nur in Supermarkt-Filialen nach einem Kassenzettel gefragt, sondern bekommt diese Frage nun auch in beispielsweise Bäckereien, Kiosken, Apotheken oder Imbissbuden gestellt. Doch die Mehrzahl der Kunden verzichtet auf einen Kassenzettel, hauptsächlich aus dem Grund, dass er bei geringen Centbeträgen wohl kaum benötigt wird. Dies hat zur Folge, dass eine ganze Reihe an Kassenbons direkt in die darunter gestellten Papierkörbe führt. Es kursieren mehrere Fotos in sozialen Netzwerken, die gerade dieses Müllproblem aufzeigen, und dass die Empörung von verärgerten Personen nicht lange auf sich warten ließe, war auch abzusehen.

Allerdings erklärt sich das Bundesfinanzministerium damit, dass „die Belegausgabepflicht […] der verstärkten Transparenz im Kampf gegen Steuerbetrug [dient]“ (bundesfinanzministerium.de). Indem jeder Kaufvorgang digital auf einem neuen Kassensystem unter einer Nummer, die auch auf den Kassenbelegen aufzufinden ist, gespeichert wird, können die Belege bei einer Steuerprüfung mit den Daten der Kasse abgeglichen werden. Durch die Kassenzettel erhofft sich der Staat rund 10 Milliarden Euro, welche sonst in die schwarzen Kassen verschwinden würden. Kritiker meinen jedoch, dass gerade in Zeiten von Umweltschutz und Klimaerwärmung darauf geachtet werden solle, so wenig wie möglich Müll zu produzieren.

Das widerspricht dem Gesetz zur Bonpflicht, da sich zudem auf diesen meist aus Thermopapier bestehenden Belegen noch eine Chemikalie namens Bisphenol-S befindet, welche möglicherweise gesundheitsschädigend ist. Unter Wärme bildet die Chemikalie Farbstoffe, welche dann als Text auf dem Bon zu lesen sind. Das führt dazu, dass Kassenzettel nicht im Papiermüll, sondern im Restmüll zu entsorgen sind. Bis vor kurzem befand sich die Chemikalie Bisphenol-A in Kassenzetteln, allerdings wurde dieser Stoff ab 2020 verboten.

Eine Lösung für dieses Problem gibt das Bundesministerium für Finanzen auf seiner Internetseite bekannt. So sei „die Belegausgabepflicht […] bewusst technologie-neutral ausgestaltet“. Das bedeutet, dass ein Kassenbon nicht zwangsläufig ein ausgedrucktes Stück Papier sein muss, sondern die Kaufbestätigung kann auch per E-Mail oder SMS verschickt werden. Und da bereits 2016 bekannt gegeben wurde, dass eine Kassenbelegpflicht eingeführt werden würde, hätten Einzelhändler genügend Zeit gehabt, sich Lösungen für das Müllproblem einfallen zu lassen. In anderen EU-Ländern wie beispielsweise Portugal, Österreich oder Italien gilt die Bonpflicht schon seit längerem, wobei es in Italien bis vor kurzer Zeit sogar noch verboten war, die Kassenzettel zu entsorgen. Selbst für geringste Centbeträge hatte man ihn aufzubewahren.

Doch die Frage, die sich bei der ganzen Thematik stellt, ist, ob sich die Belegpflicht in anderen Ländern ausgezahlt hat. Dazu lässt sich sagen, dass die Finanzämter Kroatiens 2013 nach der Einführung der Regelung erstaunliche Umsatzsteigerungen meldete. Und auch bei anderen Ländern ließen sich solche Umsatzsteigerungen aufzeigen.

Abschließend lässt sich sagen, dass sich Einzelhändler nicht wirklich über die Papierverschwendung aufregen können, da es genügend Zeit im Voraus gab, sich Gedanken über umweltfreundliche Alternativen zu machen. Dennoch stellen die vielen Kassenzettel ein Umweltproblem dar, da viele Menschen nicht wissen, wie man Kassenbelege umweltgerecht zu entsorgen hat. Ob sich die Bonpflicht als nützlich erweist, wird sich wohl erst in einigen Monaten zeigen.

Von Yannick Albert


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