In einer sich immer schneller veränderten Welt, in der mehr und mehr Menschen zähneknirschend dem erholsamen Schlaf hinterherjagen, geben Traditionen Halt und Orientierung. So ist es auch mit der Waldexkursion, die nun bereits das dritte Mal zelebriert wird. An drei verschiedenen Tagen des noch jungen Herbstes erklommen die Novizen der 10ten Klassen den altehrwürdigen Berg des ehemals so prächtigen Schloss Ostersteins, um in die Tiefen des waldreichen Mikroklimas einzutauschen.
Den Forschergeist aus der Trinkflasche entlassen, blickten staunende Augen in das grün-braune Farbenmeer. Ob parasitäre Anhängsel der oberen Epidermis, ein in Schleim gehüllter Tigerschnegel unter einer morschen Borke oder die glitschige Moosschicht unter den Füßen beim Abstieg in die finstere Fuchsklamm – nie fühlten sich die Novizen der Natur näher, so dass das noch junge Herz im Rhythmus der Schläge des örtlichen Buntspechts voller Aufregung pochte.
Zwischen Kraut- und Strauchschicht war der Stress des Alltags schnell vergessen. Ganz eins mit der Natur ging man auf Tuchfühlung mit Wurmfarnen, die anfangs noch per App im Bundesstaat New York verortet wurden, und genoss den sandig-lehmigen Mutterboden zwischen den Zähnen, den man sich zuvor noch inbrünstig auf der Haut verrieben hatte.
Geerdet und wissend über die Komplexität der Beziehungen innerhalb der urwüchsigen Oase der Stadt, blieb zum Abschluss das tiefgründige Fazit: Wald ist nice!