Ein Schnitzel für unter 2 EUR oder die tägliche „Wurschtbemme“ zum Frühstück und/oder Abendbrot? Fleisch ist in Deutschland ein Massenprodukt, dass man immer und überall konsumieren kann. Etwa 60kg pro Kopf verzehrt der Deutsche! Ist das noch gesund und was bedeutet dies für die Tiere, die Umwelt und die Menschen, die direkt oder indirekt mit der Fleischproduktion in Beziehung stehen?
In der letzten Schulwoche begaben sich die Klassen 10/1 und 10/2 an zwei Projekttagen auf Spurensuche, um jene Fragen aufzuklären. Am ersten Tag wurden unter Anleitung des Ökoherz e.V. Weimar der gegenwärtige Zustand der Landwirtschaft und seine weitreichenden Folgen erörtert. Mit aktuellen Zahlen und Kausalketten konfrontiert, wurde bei vielen Schülern die Ahnung bestätigt, dass wir über unsere Verhältnisse leben und der derzeitige Fleischkonsum momentan mehr Verlierer als Gewinner generiert. Der Verzehr von Fleisch bzw. tierischen Produkten an sich ist nicht schlecht, doch braucht es nachhaltige Ansätze wie zum Beispiel die ökologische Landwirtschaft und Fleischalternativen. So konnten die Schülerinnen und Schüler im zweiten Teil gleich praktisch tätig werden und vegane Alternativen zu herkömmlichen Fleischgerichten bzw. nicht-veganen Malzeiten zubereiten. Schnell verbreitete sich ein appetitlicher Duft von Gemüsesuppe, Waffeln, Smoothies und diversen Brotaufstrichen im Schulhaus.
Am zweiten Tag sollte nun auch geschaut werden, wie ökologische Landwirtschaft funktionieren kann – und da hilft nur, sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen: So ging es zum Ökologischen Landwirtschaftsbetrieb Ullrich in Aga. Hier durften die Schülerinnen und Schüler erfahren, unter welchen Bedingungen Hühner, Rinder, Schweine, Ziegen und Kaninchen gehalten werden. Auch wurde am realen Objekt gezeigt, was Fruchtfolge, Mischkultur und Bodenbearbeitung bedeutet. Zur Belohnung gab es selbstgepflückte Erd- und Johannisbeeren sowie eine warme Mahlzeit aus hofeigener Produktion.
Von der Sonne gebräunt, den Bauch gefüllt und reich an neuem Wissen und Erfahrungen blieb bei vielen am Ende der zwei Tage als Fazit hängen: Fleischkonsum – ist mir nicht „Wurscht“!