Geschichten aus der Schattenwelt -Die Gruppen des Kunstprojektes präsentieren ihre Ergebnisse


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Die Gruppe 1 des Kunstprojektes bei der Generalprobe (Foto: Patrick Berthold).
Ein pupsender Drache auf einem Melonenfeld in Berlin? Piraten, die auf der Weißen Elster unter anderem mit einem Tintenfisch um einen Wackelpudding kämpfen?
Klingt komisch?! Ist aber so! Doch der Reihe nach:
Wie schon die vorherigen Jahre, nur mit unterschiedlichen Schwerpunkten, fand auch in diesem Jahr das Kunstprojekt innerhalb der Klassenstufe 5 an unserer Schule statt. Im 14-tägigen Wechsel, regelmäßig zur siebten Stunde am Donnerstag (!), schufen die zwei Kunstprojektgruppen Schritt für Schritt jeweils ein eigenes multimediales Schattenspiel.
Mittelpunkt des Projekts war die Entwicklung einer eigenen Geschichte, zu der Figuren und virtuelle Welten im Anschluss gestaltet werden sollten. So bestand zunächst die Aufgabe darin, möglichst unverkrampft kleine Storys zu erfinden. Hierbei sollten anfangs Geschichten gebildet werden, indem die Schüler hintereinander einzelne Halbsätze spontan aneinanderreihen mussten. Und das war gar nicht so leicht, denn schließlich benötigt eine Geschichte einen Anfang, einen Hauptteil und einen Schluss, außerdem musste man sich sehr genau konzentrieren und dem anderen zuhören, um nicht den roten Faden zu verlieren.
In einem weiteren Schritt einigten sich die Schüler auf ein Genre – beide Gruppen wollten bei ihren späteren Zuschauern die Lachmuskeln trainieren und wählten daher die Komödie. Wobei diese in der ersten Gruppe mit einer Prise Horror und in der zweiten mit jeder Menge Fantasy verwoben werden sollte. Mittels mehrerer Übungen zum kreativen Schreiben wurden anschließend in jeder Gruppe ein Dutzend Erzählungen entworfen, vorgestellt und über deren Rollen und Inhalte mit Blick auf die Endgeschichte diskutiert und abgestimmt. Am Ende entstand in jeder Gruppe aus all diesen Ideen eine finale Geschichte, in der jeder Schüler mindestens eine Rolle übernahm.
Die fertige Geschichte war auch der Startschuss für den Bau der Schattenfiguren, die mit farbigen Transparentpapier und beweglichen Elementen aus Pappe und Stöcken gebastelt wurden. War dies geschehen, verließen die Schüler die analoge und betraten die digitale Welt, denn nun galt es, auch noch die Handlungsorte am Computer zu gestalten und zu animieren. In zwei Crashkursen machten sich die Schüler mit der Grafikbearbeitung in GIMP und der Grafikanimation in PowerPoint vertraut, bevor partnerweise einzelne Szenen kreiert und im Anschluss mit Soundeffekten unterlegt wurden.
Am 29.06.18 hieß es dann: PREMIERE! Am letzten Schultag waren interessierte Schüler und Lehrer eingeladen, der Symbiose aus Schattentheater und Multimedia beizuwohnen. Mit viel Leidenschaft und Spaß am Spiel führten die Schülerinnen und Schüler die Horror-Komödie „Das verrückte Abenteuer“ (Schüler der Klasse 5/1 + 5/3) und die Fantasy-Komödie „Alles spielt verrückt“ (Schüler der Klasse 5/2 + 5/3) auf. Der Lohn der vielen Arbeit war schließlich der anerkennende Applaus des Publikums.
P. Berthold
(Spielleiter)