Gera, 2. November 2017, 7.00 Uhr. Erwartungsvoll saßen alle im Bus und warteten darauf loszufahren. Dann endlich setzte der Bus sich Richtung Erfurt in Bewegung, genauer gesagt fuhren wir in die Jürgen-Fuchs-Str. 1, die den meisten wohl eher als Thüringer Landtag bekannt ist. Zugegeben, ein paar Schüler, inklusive mir, erwarteten nicht allzu viel von diesem Tag, doch es stellte sich heraus, dass ein Landtag doch interessanter ist, als erst angenommen.
Nachdem wir uns in Erfurt unseren Besucherausweis abgeholt hatten, empfing uns Frau Zimmermann, eine freundliche Dame vom Besucherdienst, die uns erst einmal mit in einen Seminarraum nahm. Dort erklärte sie uns noch einmal grundlegende Dinge zum politischen System Thüringen und dem Landtagsgebäude. Wir konnten auch noch Fragen stellen bevor dann das Highlight des Tages anstand. Der Plenarsaal.
Als wir die Besuchertribüne betraten, hielt unser Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) bereits seine Regierungserklärung zu Themen wie Bildung oder auch die Flüchtlingspolitik. Ich, und auch viele meiner Mitschüler, muss gestehen, dass ich recht überrascht war, wie genau so eine Plenarsitzung aussieht und abläuft. Viele der Abgeordneten waren aktiv mit ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop beschäftigt, verließen zwischendurch einfach den Saal oder unterhielten sich mit ihren Kollegen. Man bekam oft das Gefühl , dass sie nicht wirklich am Gesprochenen interessiert wären, doch erklärte uns Frau Zimmermann später, dass die Abgeordneten schon vorher wussten, was besprochen werden wird.
Als dann Mike Mohring, Fraktionsvorsitzender der CDU, ans Rednerpult trat, kamen dann noch laute Zwischenrufe Vieler, insbesondere von den Linken, dazu, was vermutlich daran lag, dass viel Kritik an Ramelow geübt wurde. Die Diskussion wurde interessanter als erwartet, da für uns relevante Themen wie Bildung besprochen wurden und so waren wir sehr enttäuscht, dass wir nach einer Stunde den Plenarsaal verlassen mussten, vor allem, weil wir gerne die Rede des AfD Fraktionsvorsitzenden gehört hätten.
Dann stand die langerwartete Stärkung im Speisesaal an und danach ging es direkt weiter zu einem Treffen mit Prof. Dr. Mario Voigt, welcher Mitglied der CDU ist und uns ursprünglich auch einlud. Wir hatten die Möglichkeit, ihn mit Fragen zu löchern und genau das taten auch viele. Es ging um Bildung, aber auch um Religion oder den Thüringer Monitor. Insbesondere setzte sich Frau Enders mit viel Enthusiasmus für mehr Sozialkundeunterricht ein. Gegen Ende des Treffens hielt unser Klassensprecher noch eine kurze Dankesrede, wir bekamen einen Beutel mit z.B. der Thüringen Karte, Bleistift und Radiergummi. Und dann verließen wir auch schon wieder das Gebäude. Bevor wir jedoch in den Bus stiegen wurden noch ein paar Gruppenfotos gemacht.
Insgesamt kann man diesen Tag wirklich als eine gelungene Exkursion bezeichnen, die sicherlich nicht nur mir die Politik etwas näher gebracht hat.