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Erschienen in: Ausgabe Dezember 2018
Tillman Becker aus der Klasse 10m setzte sich bei der Schülersprecherwahl gegen drei weitere Kandidaten durch. Nun ist er für die nächsten Jahre unser neuer Schülersprecher. Wir von der RB-Redaktion haben den frischgebackenen Amtsträger zu unserer Redaktionssitzung eingeladen und in lockerer Wohnzimmeratmosphäre interviewt.
Rutheneum-Bote: Hallo, Tillman! Herzlichen Glückwunsch zur gewonnenen Wahl! Wie fühlst du dich jetzt, wo du unser neuer Schülersprecher bist?T
Tillman: Viel anders fühle ich mich nicht. Ich bin ja nach wie vor ein ganz normaler Schüler unserer Schule, der jetzt nur das Privileg hat, Aufgaben für die Schülerschaft zu übernehmen und zu bewältigen.
RB: Was, glaubst du, hat die Mehrheit deiner Mitschüler dazu bewegt, dich zu wählen?
Tillman: Oh, das ist eine sehr gute Frage… Das kann dir eigentlich nur jeder Einzelne beantworten, aber ich denke, meine relativ offene und aufgeschlossene Art wird dann doch überzeugt haben.
RB: Während der Vorstellungsrunde hast du schon einige deiner Ziele präsentiert. Könntest du die Ziele nochmal kurz wiederholen, und welches Ziel hat deiner Meinung nach Priorität?
Tillman: Das Ziel, das ich mir als erstes auf die Stirn geschrieben habe, haben wir diese Woche tatsächlich auch erreicht. Das war die Neuordnung der Hofpausenversorgung. Die wird es ab nächster Woche probeweise wieder geben, Dank an die Schulleitung. Anschließend habe ich den angesprochenen Boys-and-Girls-Day auf der Liste, weil das Konzept dieses Projekttages sehr ansprechend ist, wie ich finde, und Schülern eine große Chance gibt, in Berufe einzublicken, für die sie sich vielleicht nie im Leben interessiert hätten. Weiterhin sehe ich natürlich das dritte Betriebspraktikum in der Klassenstufe 10 als Ziel, einfach aus dem Grund, dass mich viele Schüler ansprachen, zwei Praktika seien einfach nicht ausreichend, vor allem nicht in Klasse 9, weil man zu dieser Zeit noch nicht immer seinen Berufswunsch schon vor Augen hat, und vielleicht hat man dann nach der BLF (wichtige Prüfung der Klasse 10 in den Grundfächern, Anmerkung der Redaktion) fester im Blick, wo man sich später mal einordnen könnte. Das ist mein zweites großes Ziel. Dann natürlich auch noch die Projekttage, die Arbeitsseminare angehen, zum Beispiel, dass Leute von Universitäten herkommen und den entsprechenden Beruf vorstellen, oder auch Handwerker, Ingenieure und so weiter.
RB: Wie möchtest du eventuell entstehende Probleme lösen?
Tillman: Für jedes Problem, das auf mich zukommt, egal ob aus der Schülerschaft oder der Lehrerschaft, werde ich mir Zeit nehmen. Wie ich das angehen werde? Ich werde erstmal mit den Betroffenen sprechen und dann versuchen, den bestmöglichen Kompromiss zu finden.
RB: Mit wem möchtest du gern zusammenarbeiten, um deine Ziele umsetzen zu können?
Tillman: Zusammenarbeiten möchte ich natürlich sowohl mit Schülern als auch mit Lehrern, da das ganze Prinzip sonst nicht funktioniert. Wenn die Schüler mir nicht sagen, wo es Probleme oder was es zu verbessern gibt, dann kann ich auch keine Arbeit machen. Natürlich muss auch viel Eigeninitiative meinerseits dabei sein, aber ich denke, der Kreis schließt sich erst, wenn Schüler, Lehrer, gegebenenfalls auch Eltern gemeinsam an einem Tisch sitzen und zusammenarbeiten.
RB: Wir sind der Überzeugung, dass du das Amt mit Würde tragen und gut ausführen wirst. Doch worin siehst du eventuell Schwächen von dir?
Tillman: Ich bin ein ziemlicher Sturkopf. Wenn ich etwas möchte oder mir etwas nicht gefällt, dann zeige ich das ziemlich deutlich. Das ist ein ganz großer Schwachpunkt. Teilweise nehme ich auch zu viele Aufgaben auf mich, was dazu führt, dass ich Aufgaben mitunter unpünktlich erledige. Aber ich habe mir schon vor der Kandidatur vorgenommen, dass ich das in den Griff bekomme und ich denke, ich bin auf einem guten Weg dazu.
RB: Könntest du dir vorstellen, in der Zukunft beruflich ein ähnliches Amt zu übernehmen, Beispielsweise als Bürgermeister oder anderweitig in der Politik?
Tillman: Tatsächlich habe ich den Berufswunsch, irgendwann mal in die Politik zu gehen. Ob das jetzt ein bestimmtes Amt sein muss, sei dahingestellt, dazu habe ich absolut noch keine Vorstellung. Erstmal möchte ich mein Abitur schaffen, dann Politik studieren und dann, mal sehen.
RB: Angenommen, du wärst in der großen Politik Deutschlands. Was wären dann dort Ziele, die du gern vertreten würdest?
Tillman: (lacht) O Gott, o Gott… Ich würde wahrscheinlich einen großen Angriff auf Sozial- und Rentenpolitik machen, weil das so eine Sache ist, von der man mehr oder weniger persönlich betroffen ist, und das wäre deshalb wahrscheinlich das, worauf ich mich spezialisieren würde.
RB: Also würdest du Wert darauf legen, bürgernah zu bleiben? Tillman: Ja, selbstverständlich.
RB: Vielen Dank für dieses interessante und aufschlussreiche Interview, und weiterhin viel Erfolg in deinem Amt.
Tillman: Gern geschehen, ich habe zu danken.
Interview: Maxine Günther
Unterstützung: Niklas Opitz