Entscheidung fällt im letzten Spiel


22 Mannschaften waren beim 78. Schulhandball-Traditionsturnier des Rutheneums aktiv

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Die Mädchen-Mannschaft „12 Mathe/Deutsch“ gewinnt das Traditionshandball-Turnier des Geraer Rutheneums seit 1608. (Foto: Jens Lohse)

Tolle Stimmung herrschte jüngst in der Geraer Panndorfhalle. Mehr als acht Stunden flogen die Handbälle beim bereits 78. Traditionsturnier des Rutheneums umher, bis die Tagessieger feststanden, die jeweils bis zum letzten Spiel auf sich warten ließen.

Bei den Mädchen war die 12 Mathe/Deutsch erfolgreich. In der letzten Turnierpartie gegen Vorjahressieger 10/3 war die Konstellation klar. Den Zwölftklässlerinnen würde ein Unentschieden für Rang eins reichen. Es entwickelte sich eine Begegnung auf Biegen und Brechen. Dreimal gingen die 10/3-Mädchen in Führung. Dreimal konnten die Zwölftklässlerinnen durch Paula Schimmel und Helene Biele (2) ausgleichen, wobei besonders das 2:2 von Helene Biele aus extrem spitzem Winkel ins lange Dreiangel sehenswert war.

Die 10/3 erhöhte das Risiko. Alicia Brechlin traf nur den Pfosten, sodass die 12 Mathe/Deutsch angesichts des 3:3-Endstands jubeln konnte. „Für uns war es die letzte Chance, das Schulturnier noch einmal zu gewinnen. Im Vorjahr hatten wir gegen den gleichen Gegner knapp verloren. Jetzt sind wir überglücklich. Wir haben für unsere beste Handballerin gespielt. Jette Krehahn hat sich im Spiel vorher das Knie verdreht und konnte nicht mehr mitwirken“, sagt Helene Biele, die mit ihren zwei Treffern in die Bresche gesprungen war. Rang drei ging an die 9/2. Bei den Jungen ging es nicht weniger spannend zu. 12/13 m gegen 10/2 hieß die letzte Paarung. Die Musikschüler - dafür steht das „m“ - mussten mit zwei Toren Unterschied gewinnen, um sich den Turniersieg zu sichern. In einer sehr emotionalen Partie - die Mitschüler feuerten ihre Favoriten lautstark an - konnten sich die Zwölftklässler Mitte des Spiels absetzen.

Garanten dafür waren der am Ende dreifache Torschütze Simon Neumaier, der einst beim Post SV Gera Handball spielte, und der überragende Torwart Filip Kraus, der förmlich über sich hinauswuchs. Sogar zwei freie Bälle vom Kreis parierte er im letzten Spiel und leitete mit seinem weiten Abwurf einen erfolgreich abgeschlossenen Konter ein. Der 5:2-Erfolg bescherte den Zwölftklässlern Rang eins vor der 10/2 und der 11 EN1.

Zwei Mannschaften mehr als im letzten Jahr am Start

„Mit 22 teilnehmenden Mannschaften hatten wir sogar zwei Teams mehr als im Vorjahr am Start. Angesichts von zwölf Mädchen- und zehn Jungen-Teams den geeigneten Modus zu finden, der möglichst viele Spielmöglichkeiten, aber auch keine allzu langen Pausen mit sich bringt, war gar nicht so einfach. Aber es hat alles gut geklappt“, freut sich Sportlehrer und Gesamtleiter Matthias Bauer am Ende des Turniers. Der Förderverein des Rutheneums hatte für die beiden Sieger jeweils 100 Euro Prämie zur Verfügung gestellt. Gutscheine für die Bowlingbahn gingen nicht nur an die besten Spieler Jette Krehahn und Edgar Mlynek sowie die besten Torhüter Filip Kraus und Charlott Albert, sondern auch an die Schiedsrichter, die von den ehemaligen Schülern Rosalie Hering, Philipp Roßmann und Tillmann Becker gestellt wurden sowie an den Schulsanitätsdienst, der das Turnier medizinisch absicherte und nur selten einzugreifen brauchte.

„Das Handball-Traditionsturnier hat für die Schüler nach wie vor eine große Bedeutung. In den Wochen vor dem Turnier haben wir die Schulhandball-AG aktiviert. Am letzten Montag waren dann mehr als 60 Schüler in der Ossel beim Training“, sagt Matthias Bauer, der sich über die faire Spielweise der Mannschaften freut.

OTZ, Jens Lohse