Das Rauschen am Bach


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Das Basislager als Ort des schöpferischen Denkens (Foto: Patrick Berthold)
Das Rauschen am Bach
Am sagenumwobenen Freitag den 13ten (13.09.19) begaben sich die zehn Teilnehmer des Biokurses auf dem Weg zur Brahme in Roschütz. Sichtlich dem magischen Datum erlegen, fanden sie sich zunächst am falschen Ufer des Baches wieder und mussten, teils nur mit dünnen Plastiktüten bewehrt, durch die reißenden, mehrere Zentimeter tiefen Fluten zum Basislager waten. Dieses lag idyllisch am Ufer der Brahme, errichtet auf einer Kuhweide, die durch ihre Vielfalt an Kuhfladen überzeugte und durch den ein oder anderen Griff oder Tritt in diese, die Exkursion zu einem echten Naturerlebnis werden ließ.
Das eigentliche Ziel war allerdings, die biologische, physikalische, chemische und strukturelle Gewässergüteklasse des Untersuchungsabschnitts zu ermitteln. Hierzu mussten Gewässerproben beispielsweise bezüglich ihrer Trübung, elektrischen Leitfähigkeit, Sauerstoff- oder auch Nitratkonzentration untersucht werden.
Minutiös wurde der Bestand an Zeigertieren im Bachbett analysiert, wobei dutzende Bachflohkrebse zärtlich per Pinsel abgezählt wurden.
Bei der Gewässerstrukturanalyse war voller Körpereinsatz sowie Grundkenntnisse der Kartographie gefragt: Teils im Schlamm versunken, kam es hin und wieder zu Orientierungsproblemen, war die Tätigkeit des Wassers nicht immer gleich ersichtlich oder Kreativität beim Ermitteln diverser Strukturparameter wie zum Beispiel der Fließgeschwindigkeit innerhalb von Kurven notwendig.
Mit dem wohlverdienten Wochenende im Blick und der eventuellen Neueinschätzung des ominösen Datums, war nach fünf Stunden die intensive Forschung mit der Abgabe des Exkursionsberichtes beendet. Schnell wurde noch der Müll, den man im Untersuchungsabschnitt vorgefunden hatte, eingesammelt und die Zelte abgebaut, so dass sehr schnell wieder nur das Rauchen des Baches (und des angrenzenden Autobahnverkehrs) zu hören war.
Ein Dank geht an Herrn Franke, der uns nicht nur den Zugang zu seiner Weide genehmigt, sondern noch frühmorgens seine Kühe auf eine andere Weidefläche geleitet hatte.
Text und Foto: Patrick Berthold