Berge, blauer Himmel, Sonnenschein: Tour zur Geraer Hütte


Als die wohl sonnenreichste Tour charakterisieren Schüler ihren Ausflug in die Zillertaler Alpen. Weil auch viele andere Wanderer dort rasteten, wurde auch das Steinhaus geöffnet.

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Gruppenbild vor der Geraer Hütte in Österreich. Die Genehmigung der traditionellen Fahrt zog sich 2016 für das Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 in die Länge. Es war die 20. Fahrt zur Geraer Hütte. 23 Schüler aus allen Klassenstufen, zwei Lehrer und vier Eltern waren unterwegs. Foto: Matthias Bauer

St. Jodok. Am 23. August ging es für uns, 23 Schüler des Goethegymnasiums/Rutheneum seit 1608 Gera, zum 20. Mal auf die Geraer Hütte. Vorausgesagt waren fünf Tage Sonnenschein und blauer Himmel. Trotz dieser guten Aussichten verzögerte sich die Abfahrt wegen eines vermissten Portemonaies, welches schlussendlich im Auto gefunden wurde. Etwas bessere Stimmung nach dem Stau auf der Anreise stellte sich erst ein, als die ersten Berge im Sonnenschein auftauchten. Nachdem die Vorräte in Steinach am Brenner aufgefüllt waren, fuhren wir mit Äpfeln, Gurken und viel Schokolade weiter zum Gasthof Touristenrast, dem Parkplatz für unsere vier Kleinbusse.

Die 965 Höhenmeter zur Geraer Hütte bewältigte jeder in seinem Tempo. Zwischen 2:40 und 3:55 Stunden. Viele Wanderer waren unterwegs, deshalb kamen die 17 Schülerinnen im Winterlager, einem Steinhaus unterhalb der Hütte, unter.

Die hintere der beiden Schoberspitzen war unserer erstes Ziel mit 2602 Metern als höchstem Punkt. Von dort aus sahen wir schon den Ramsgrubenersee, in dem wir eine Stunde später badeten. Das etwa acht Grad kalte Wasser kühlte uns, bevor wir nach 700 Höhenmetern und siebenstündiger Wanderung, bei der wir noch Schafe, Murmeltiere, Kühe und Ziegen fotografierten, die Hütte erreichten.

Traditionsgemäß geht es jedes Jahr auf die im Sommer 2015 benannte Ruthenenrast auf 3000 Meter Höhe. Auf dem Weg dorthin mussten die Wiederholungstäter den Frischlingen Bericht erstatten über Wasserkraftwerkentnahmestelle, den Gedenkstein für einen tschechischen Bergsteiger und das Baracken­lager unterhalb des Molybden-Bergwerkes. Bei dem Aufstieg ehrten wir einen vor 20 Jahren verunglückten Geraer Wanderer. Der damals 70-Jährige wollte mit seinen Freunden von Gera bis zur Geraer Hütte wandern und stürzte kurz vor Erreichen des Zieles 50 Meter in die Tiefe. Auf Bitten seiner Familie und der Wanderkollegen legten wir ein Blumengebinde am Gedenkstein nieder.

Am Freitag bereiteten wir nach der Tagesetappe zum Olperer Gletscher unseren alljährlichen Abschlussabend vor. Die Hütte war bis auf den letzten Platz besetzt. Dadurch hatten wir am Abend einige Zuhörer, die sich an unseren musikalischen Darbietungen erfreuten. Immer neue Lieder wurden angestimmt. Damit ging die wohl sonnenreichste Tour zu Ende.

Hanna Dieminger / 21.09.16 / OTZ