Wenn er rollt, fühlt er sich frei


Maximilian Wandelt hat seinen Sport gefunden: In der Schweiz wurde der Rollhockey-Spieler aus Gera mit der U15-Auswahl Zweiter. Im Juni folgt die Heim-DM in der Panndorfhalle.

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U15-Auswahlspieler Maximilian Wandelt will bei der Heim-DM in Juni in der Panndorfhalle auf´s Treppchen. (Foto: Andreas Rabel)

Alexandra Wandelt rollt übers Parkett. Trainingsbeginn der U15-Mannschaft des RSC Gera, die sich im Kreis versammelt haben. Die fünf Nachwuchs-Nationalspielerinnen des Vereins berichten vom Auswahl-Lehrgang.

Eine Woche zuvor hatte Maximilian Wandelt vom Turnier mit der U15-Nationalmannschaft in Wimmis am Thuner See erzählt. Sechs Spiele in zwei Tagen hatte die U15-Auswahl zu absolvieren. Mit Platz zwei hinter der spanischen Mannschaft aus Villanova – das Spiel ging 0:4 verloren – stand erstmals seit Jahren wieder ein deutsches Team auf dem Treppchen. Ein Erfolg für den deutschen Rollhockey-Nachwuchs und für Maximilian Wandelt. Startspieler und einziger Akteur aus dem Osten in der U15-Auswahl.

„Wir haben schon paar Fehler gemacht im entscheidenden Spiel, unsere Formation umgestellt, dann lief es besser“, sagt der 13-Jährige, der sich als Allrounder sieht mit besonderen Stärken in der Offensive. Im modernen Rollhockey, das von seiner Spiel- und Raumaufteilung und den Schnellangriffen nach dem Ballgewinn dem Basketball am nächsten kommt, wird unter den fünf Spielern längst nicht mehr in Angriff und Verteidigung unterschieden. Rollhockey ist eine Hallensportart geworden, schnell und intensiv.

Das Turnier in der Schweiz mit starker Gegnerschaft an zwei Tagen – ein guter Probelauf für die Deutschen U15-Meisterschaften, die am 17./18. Juni in der heimischen Panndorfhalle stattfinden. Die Vorbereitung läuft längst, die U15 dominiert die Ostdeutsche Meisterschaft und als Gastmannschaft beteiligen sich die Ostthüringer an der NRW-Meisterschaft. „Das macht Spaß gegen starke Mannschaften zu spielen, das bringt mich weiter. Ich kenne ja einige Spieler schon ganz gut aus der Auswahl“, sagt Maximilian Wandelt.

Die Geraer lassen derweil nichts unversucht, dass der Heimvorteil bei den Titelkämpfen auch ausgespielt werden kann und so wird auch in der Panndorfhalle trainiert. „Wir wollen uns an den Belag in der Halle gewöhnen, der schon anders ist als in der Halle in Tinz“, sagt Alexandra Wandelt, Teammanagerin und mit Enrico Rhein für das U15-Training zuständig.

Wie es sich anfühlt, wenn es am Ende einer Meisterschaft eine Medaille gibt, das hat das Gros der heutigen U15-Mannschaft vor vier Jahren erlebt, als sie in der U11 in der Panndorfhalle mit Silber die erste DM-Plakette für den Geraer Rollhockeyclub einfuhren.

Die Mannschaft ist zusammengeblieben. Und auch Maximilian Wandelt war vor vier Jahren schon dabei. „Wir wollen wieder auf‘s Treppchen“, sagt er.

Schon in der kommenden Saison könnte er als Youngster bei den Blue Lions in der 2. Bundesliga spielen, beim Training ist er bei den Cracks schon dabei. Was für eine rasante Entwicklung.

Als Familie suchten die Eltern einst einen Sport für Maximilian und Moritz – und wurden fündig. Seit sechseinhalb Jahren spielen die Brüder Rollhockey. Moritz steht im Tor der U13-Mannschaft und Maximilian spielt in der U15, wurde im März vergangenen Jahres in den Nationalkader berufen.

„Rollhockey ist mein Sport. Spiele ich Rollhockey, dann fühle ich mich frei“, sagt der Siebtklässler. Er könne sich keinen Individualsport vorstellen, „mit der Mannschaft ein Ziel verfolgen, Erfolg zu haben, das macht es aus.“ Und wer weiß, vielleicht haben die Geraer im Juni wieder Grund zum Jubeln.

Text: Andreas Rabel