Mit einer Waschmaschine in den Kongo


Joana Czekalla will sich in einem der ärmsten Länder Afrikas um hunderte Kinder kümmern

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Joana Czekalla reist als Auslandspraktikantin in die Demokratische Republik Kongo. Foto: Peter Michaelis

Von Tina Puff

Gera. So langsam heißt es Koffer packen. Es ist keine ganze Woche mehr, dann startet ein Flieger vom Flughafen Frankfurt/Main in Richtung Afrika. Mit einem kurzen Zwischenstopp in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba ist das Ziel Kinshasa, die Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, und für die kommenden fünf Monate Arbeits- und Lebensstätte für Joana Czekalla.

Die 20-Jährige absolviert bis Juli 2023 ein Praktikum unter anderem im Schulzentrum Maluku – einem von vier Projekten des Vereins Hilfe für Menschen im Kongo.

Für die junge Geraerin stand seit längerem fest, dass sie nach ihrem erfolgreichen Schulabschluss ins Ausland gehen möchte. „Ich wollte einen Tapetenwechsel und etwas Sinnvolles machen, eine soziale Aufgabe“, erzählt die ehemalige Rutheneum-Musikklassenschülerin. Zunächst versuchte sie es beim entwicklungspolitischen Freiwilligendienst „weltwärts“. Doch das klappt nicht so, erzählt sie, weil verschiedene Fristen einzuhalten und diese nur schwer mit den Abiturprüfungszeiten vereinbar waren.

Dann berichtete ihr ihre Mutter vom Verein Hilfe für Menschen im Kongo, der seinen Sitz in Leipzig hat, und von Christine und Jürgen Hauskeller gegründet wurde. Joana Czekalla nahm Kontakt auf und kam auf den Geschmack. Sie gesteht aber auch, dass Afrika oder auch Kongo nicht die Wunschliste anführten. Zunächst machte sie sich mit dem Land vertraut, erfuhr, dass die Demokratische Republik Kongo nach Algerien das zweitgrößte Land Afrikas ist und zu den ärmsten des Kontinents gehört. Und dass in dem sehr christlichen Land französisch gesprochen werde. Bei ihren Recherchen merkte die 20-Jährige aber auch, dass das typisch deutsche Bild von Afrika doch eher etwas verklärt ist. In Kinshasa gibt es Straßen, Drogerien, Kneipen – eben alles, was man braucht, lächelt sie. Auch das Wlan sei sehr gut, nur Post, die gebe es nicht und das Stromnetz sei eher instabil. Gemeinsam mit zwei weiteren Praktikantinnen werde sie sich in Kinshasa eine Wohnung teilen. Von dort aus fährt sie dann mit einem Shuttle an fünf von sieben Tagen die Woche ins 45 Minuten entfernte Maluku, wo über 800 Kinder auf sie warten. Im Detail müsse sie sich überraschen lassen.

Seit Wochen steckt Joana Czekalla in den Reisevorbereitungen. Ihr Halbjahresvisum bekam sie in dieser Woche. Die Gelbfieber-Impfung, die Voraussetzung ist, um überhaupt einreisen zu können, hat sie ebenso wie die Impfungen gegen Tollwut, Malaria und Cholera. Sechs Flaschen Sonnenmilch mit Lichtschutzfaktor 50 sind ebenfalls schon gekauft, genauso wie leichte, einfache und vor allem unauffällige Kleidung. „Im Winter auf Sommer-Sale-Shopping zu gehen, ist schon ein Erlebnis. Im Kongo herrscht Äquatorialklima – also wie in der Sauna.“

Was unbedingt mitkommt, ist ihr Weihnachtsgeschenk – eine Reisewaschmaschine. „Sie ist handbetrieben, ohne Strom und somit in Kinshasa Gold wert“, lächelt sie.