Konzertchor des Rutheneums auf Tour
Über 50 Mädchen und Jungen des Konzertchors haben in Berlin und Nürnberg gesungen.
Freitag früh, 9.15 Uhr vor dem Hauptbahnhof in Gera. Über 50 Mitglieder des Konzertchores des Rutheneums in Gera warten fröstelnd auf den Bus, der sie nach Nürnberg fahren soll.
In der Nacht zuvor hat es geschneit, die Straßen und Plätze glänzen winter- und auch ein bisschen weihnachtlich, passend zum Anlass – einem Weihnachtskonzert in der Partnerstadt Nürnberg, in der katholischen Frauenkirche, direkt am Christkindlesmarkt.
Der Bus fährt pünktlich zur Mittagszeit im Stadtzentrum vor. Den Choristen bleibt noch eine Stunde, um über den festlich geschmückten Weihnachtsmarkt zu bummeln. Am Nachmittag dann Chortreppenaufbau und Einsingen mit anschließender Probe. Um 17 Uhr beginnt das Konzert. Für die rund 50 Mädchen und Jungen des Konzertchores ist es nicht der erste Auftritt zur Weihnachtszeit.
Zwei Tage vorher, am 30. November, waren sie schon in Berlin auf Einladung der Thüringer Staatskanzlei in der Französischen Friedrichstadtkirche und sangen vor geladenen Gästen. „Es war ein sehr erfolgreiches und schönes Konzert. Es hat Begeisterung ausgelöst. Bodo Ramelow hat die Veranstaltung eröffnet und den Chor sehr lobend erwähnt. Wir konnten dort auch finanzielle Erfolge erzielen, die wir dringend benötigen, weil wir im Herbst 2023 eine Konzerttournee in die USA planen, nach Kalifornien und Arizona“, erzählt Elke Arnold, Leiterin der Spezialklassen für Musik.
Auch die Schüler waren begeistert, konnten sie doch nach der längeren pandemiebedingten Pause endlich wieder intensiv gemeinsam proben, mit der Möglichkeit, ihr Können zu demonstrieren. „Die Plätze im Französischen Dom waren gut besetzt, etwa 400 Leute. Uns beeindruckte außerdem als Sänger die richtig tolle Akustik. Bei vielen Stücken habe ich selbst Gänsehaut bekommen“, so Sarah Jentsch, Schülerin der Klasse 13 m und Verantwortliche für Social Media. Ja, es gibt einen Chorrat, Chorsprecher, Stimmgruppenführer, Verantwortliche für die Außenwirkung und das alles zusätzlich zur Chorarbeit. „Die Blicke der Gäste auf uns verrieten ihre Anteilnahme und Begeisterung. Bodo Ramelow hat auch mit uns persönlich gesprochen“, ergänzt Sarah Jentsch. „Er sagte uns, wenn die Leute etwas über Gera hören wollen, dann ist das, was sie heute hier in Berlin hören, Gera.“
In den vergangenen Wochen reichten die beiden regulären Proben pro Woche nicht mehr aus. Es gab einige zusätzliche Probentage. Jeder Schüler ist angehalten, auch darüber hinaus selbstständig zu üben, sich die Werke parallel dazu anzuhören, so die Mediensprecherin. „ Es ist stressig, macht aber auch sehr viel Spaß, wenn man das Endprodukt hört. Das ist eine kleine Motivation.“ Das bestätigte auch der Kantor der Frauenkirche, Frank Dillmann, gegenüber dem Chorleiter, Christian K. Frank. „Meine Hochachtung, mit zwei Proben in der Woche solch eine Literatur einzustudieren.“ Zu verdanken ist dieses Konzert vor allem Katharina Trautmann, die unermüdlich organisierte und die Städtepartnerschaft Gera – Nürnberg wieder mit Leben erfüllte.
Den Abschluss der turbulenten musikalischen Woche bildete das erste Weihnachtskonzert im Geraer Theater, gemeinsam mit dem Mädchenchor und den Bläsern des Reußischen Kammerorchesters sowie Schlagzeugern des Philharmonischen Orchesters Altenburg Gera. Das große Weihnachtskonzert aller Chöre des Rutheneums in der Johanniskirche am Sonntag, 17 Uhr, ist dann der Jahresabschluss.
Restkarten für das Abschlusskonzert sind noch an der Abendkasse erhältlich.
OTZ/TLZ, 06.12.22, Text und Foto Ralf Runge