Benjamin Stielau eröffnet Sommerkonzerte in Bad Klosterlausnitz


Auch Musikschüler des Rutheneums unter den Mitwirkenden

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Benjamin Stielau (links im Bild) mit seinem talentierten Schüler Ole Lenzen an ihren historischen Instrumenten, den Cembali. Foto: Ulrike Demuth

Was ist an Johann Sebastian Bachs letzter Komposition so geheimnisvoll? Und warum ist das Stück so schwer zu spielen? In Bad Klosterlausnitz erfuhr dies das Publikum.

Wer sich daran macht, Johann Sebastian Bachs „Die Kunst der Fuge“ zu üben, der gehört in Musikerkreisen zu den Fortgeschrittenen, den Besten. Denn in dieser Stückfolge hat Bach all sein enormes Können und Wissen um die Kompositionsregeln und musikalischen Möglichkeiten seiner Zeit eingearbeitet. In Ole Lenzen hat der Geraer Dirigent, Organist und Musiklehrer Benjamin Stielau einen Schüler gefunden, der das nötige Talent und die Ausdauer besitzt, Bachs „Kunst der Fuge“ präzise zu üben – und aufzuführen. Zur Eröffnung der „Sommerlichen Abendmusiken“ in Bad Klosterlausnitz präsentierten Stielau und sein begabter Schüler Auszüge aus Bachs anspruchsvollem Werk. Wie zu Bachs Zeit üblich, spielten Stielau und Lenzen auf dem Cembalo, dem Vorgänger des heutigen Klavieres. So erzeugten die beiden Musiker schon durch die Wahl der Instrumente ein authentisches Bach-Feeling und begeisterten das Publikum darüber hinaus durch ihr harmonisches, perfekt aufeinander abgestimmtes Zusammenspiel.

Präzision ist alles

Die Anstrengung beim Spielen der schwierigen „Kunst der Fuge“ war dem Gymnasiasten Ole Lenzen nicht anzumerken: Der Schüler vom Geraer Musikgymnasium „Rutheneum“ setzte präzise, zum Teil beschwingt alle Hürden von Bachs Meisterwerk um und harmonierte dabei sichtlich mit seinem Lehrer. Die unterschiedlichen Tempi, die typisch für die Art des Musizierens zu Bachs Zeiten sind, setzten Stielau und Lenzen einträchtig und übereinstimmend um, verständigten sich durch Kopfnicken und Blickkontakt. Die Harmonie zwischen Lehrer und Schüler war beeindruckend, und so spendete das Publikum am Ende der Aufführung kräftigen Applaus. Um die „Kunst der Fuge“ jedermann verständlicher zu machen und besonders den merkwürdigen Schluss zu erklären – das Stück blieb unvollendet und bricht daher einfach mittendrin ab – führte Benjamin Stielau das Publikum in die wichtigsten Fakten über die „Kunst der Fuge“ ein. „Es ist eine ganz schlichte, stille, ernste Musik. Sie bündelt aber trotzdem alle Kreativität“, erklärte der Musiker dem interessierten Zuhörern.

Konzert ist Auftakt für kommende Musikabende

Bis zum 28. September lädt der „Verein zur Förderung der Kirchenmusik in Stadtroda e. V.“ nun jeden Mittwoch ab 18.30 Uhr in die rollstuhlgerechte Klosterkirche in Bad Klosterlausnitz zu einer 45-minütigen Abendmusik ein. Dazu kommen jeden Mittwoch verschiedene Musiker unter anderem aus Berlin, Leipzig, Jena und Weimar nach Bad Klosterlausnitz und bringen klassische Musik von Bach, Georg Friedrich Händel oder Wolfgang Amadeus Mozart zu Gehör, aber auch moderne Stücke und Songs aus Jazz, Pop oder Tango. Für den kommenden Mittwoch, den 1. Juni, werden das Blockflötenensemble aus Bad Klosterlausnitz unter der Leitung von Barbara Lange erwartet. Der Eintritt ist frei.