Bauarbeiten bei Geraer Schulen sind in Verzug


Bei den vier Geraer Schulprojekten gibt es bei den Bauarbeiten Zeitverzug

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Blick auf den Campus Rutheneum. Foto: Peter Michaelis

Über den Stand der Baumaßnahmen der vier Schulprojekte der Stadt informierte am Montag Sven-Gunnar Diener, Amtsleiter für Hochbau und Liegenschaften, den Bildungsausschusses.

Campus Rutheneum

Der Innenausbau gehe gut voran. Im Moment sind Trockenbauer, Heizungs- und Sanitärinstallateure, Lüftungsbauer, Elektriker und Fußbodenbauer im Einsatz. Im Altbau werden parallel Innenputzarbeiten und Baumeisterarbeiten ausgeführt. Die letzten Campus-Ausschreibungen unter anderem für die Innenausstattung, die Malerleistung und Schließanlage sollen demnächst veröffentlicht werden. Andere Ausschreibungen mussten wiederholt werden, wie zum Beispiel die für den Ballfangzaun am Bolzplatz, weil es kein einziges Angebot gab. Man habe die Erfahrung gemacht, dass einige Gewerke deutlich überteuerte Angebote einreichen, weil der Bau sich gegenwärtig in einer Hochkonjunkturphase befindet. So komme es zu Verzögerungen, weil Handwerker ausgelastet sind.

In Vorbereitung sind die Freiflächen. In Kürze starten als erster Abschnitt mit dem Zweckverband Wasser/Abwasser Mittleres Elstertal die Kanalbauarbeiten in der Florian-Geyer-Straße.

Elternsprecher Andreas Enger fragte, wann mit dem Schulbeginn auf dem Campus zu rechnen ist. „Das ist abhängig von der Fertigstellung der Freianlagen“, antwortete Sven-Gunnar Diener. Man gehe aktuell von einer Nutzung 2021 aus.

Ostschule

Im gesamten Gebäude ist inzwischen die Haustechnik demontiert. Nicht mehr benötigte Anbauten werden abgebrochen. Im Anschluss beginnen sofort die Rohbauarbeiten.

Weitestgehend abgeschlossen ist die Schadstoffsanierung. In den Außenanlagen laufen die Kanalarbeiten. Momentan erfolgen die Ausschreibungen für die neue Sporthalle. Im Juni rechnet Diener mit dem Baustart. Der Fördermittelbescheid in Höhe von 4.128.000 Euro liegt vor. Auch an diesem Vorhaben mussten mehrere Ausschreibungen wiederholt werden, weitere befinden sich in der Bearbeitung

Grundschule 14

Verzug gab es bei der Dachsanierung, der Fassade und den Außenanlagen, weil die Gerüste länger stehen bleiben mussten. Ursache sind angetroffene Mehlschwalben. Sie nutzen rau verputzte Häuserwände unter geschützten Dachvorsprüngen zum Nestbau und wurden an der Grundschule entdeckt. Da der Innenausbau Schüler und Lehrer zunehmend belastet, wurden Leistungen in die Winterferien verlagert. „Bis zum Sommer soll alles geschafft sein“, sagte der Amtsleiter für Hochbau und Liegenschaften.

Liebegymnasium

Als festgestellt wurde, dass die Sanierung teurer wird, gab es eine Abstimmung mit dem Fördermittelgeber. Es wurden zusätzliche Mittel beantragt. Im Dezember 2019 lag der geänderte Fördermittelbescheid vor. „Dann konnten wir erst mit den Ausschreibungen beginnen. Noch im Februar werden Bäume gefällt, um die notwendige Baufreiheit zu schaffen. Die neue Wasserleitung von der Kreuzung Kurt-Keicher-Straße/Trebnitzer Straße bis zum Schulgebäude wird vom Wasser/Abwasser Zweckverband gebaut. Anschließend muss die Straße geschlossen werden. Sie ist die einzige Zufahrt zum Gymnasium“, erläuterte Diener. Sind jene Arbeiten beendet, könne mit dem Rückbau begonnen werden. Für das Liebegymnasium stehen 4. 779.000 Euro Fördermittel bereit, die bis 2022 ausgegeben werden müssen.

Andreas Kinder, Vorsitzender des Bildungsausschusses (CDU), wollte wissen, ob es für alle Ausschreibungen der Schulprojekte Angebote gäbe. Das verneinte Diener. „Es muss also über neue Zeitschienen nachgedacht werden“, stellte Kinder in den Raum. Zudem forderte er, dass der Bildungsausschuss kurzfristig über Änderungen in den Zeitschienen informiert wird.

Was können die Länder tun, um als öffentliche Auftraggeber attraktiver zu werden, fragte der Elternsprecher aufgrund der zahlreichen Verzögerungen bei den städtischen Projekten nach. Eine befriedigende Antwort konnte nicht gegeben werden. „Das öffentliche Vergaberecht ist kompliziert und aufwändig in der Bearbeitung öffentlicher Bauaufträge. Hier ist es in Zeiten guter Konjunktur oft einfacher, Aufträge aus dem privaten Bereich anzunehmen“, so der Amtsleiter.

In einer Pressemitteilung vom Tag nach der Ausschusssitzung, sagte der OB, dass die Bauarbeiten im Liebegymnasium im Juni starten sollen.