Schülerprojekt soll Lehrer und Schüler vor Krankheiten bewahren


Drei Schülerinnen des Geraer Goethe-Gymnasiums/Rutheneum forschen im Rahmen einer Seminararbeit zum Thema Handhygiene. Unterstützt wird das Projekt von der Uni Jena.

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Luise Müller, Lilly Trützscher und Selina Lehmann (von links) nehmen Abstriche von einem Tisch im Bio-Raum des Goethe-Gymnasiums/Rutheneum.

Gerade in der Winterzeit ist der Schutz vor Krankheitserregern von großer Bedeutung. Neben warmer Kleidung und der ein oder anderen Tasse Tee spielt dabei die Handhygiene eine wichtige Rolle. Dieser Auffassung sind Selina Lehmann (16), Lilly Trützschler (17) und Luise Müller (17) aus der elften Klasse des Goethe-Gymnasiums in Gera.

Die drei Schülerinnen wollen mit ihrer Seminararbeit beweisen, dass Händewaschen und Desinfektion vor allem im Schulhaus dazu beitragen kann, dass Lehrer und Schüler weniger häufig krank werden.„Das ist ein allgegenwärtiges Thema. Bei uns im Schulhaus gibt es Aufkleber in den Klos, da steht 30 Sekunden Händewaschen drauf“, sagt Lilly Trützschler am Montagmittag in dem Gymnasium am Nicolaiberg 6. Das ist zwar ein Anfang, aber lange nicht das Ende. „In den Arcaden gibt es zum Beispiel Desinfektionsmittelspender. Warum gibt es die nicht in der Schule“, fragt sie.

Experiment soll Fakten schaffen

Um zu zeigen, welche Auswirkungen das Desinfizieren von Händen auf die Vorbeugung von Krankheiten hat, nehmen die drei Schülerinnen Abstriche von bestimmten Flächen in einem Klassenzimmer, so zum Beispiel von Tischplatten und Türklinken. Die landen dann in einer Petrischale, wo sie sich auf dem Nährboden vermehren. Daraufhin werden in der Klasse Desinfektionsmittelspender aufgestellt und oft benutzte Flächen regelmäßig desinfiziert. Dann werden wieder Proben genommen.

Unterstützung bekommen die drei Schülerinnen vom Institut für Mikrobiologie an der Universität Jena. „Wir brauchen die Technik“, sagt Luise Müller. Das Institut wertet die in den Petrischalen gezüchteten Bakterien- und Pilzkolonien aus.

Schülerhände werden unter die Lupe genommen

„Nächste Woche werden wir vier Schüler testen“, sagt Lilly Trützschler. Zwei davon sollen sich über einen Zeitraum regelmäßig die Hände mit Seife waschen, zwei weitere benutzen Desinfektionsmittel. Dann werden die Abstriche von den Händen genommen. „Wir erhoffen uns natürlich eine bessere Wirkung von dem Desinfektionsmittel, als von der Seife“, sagt Lilly Trützschler.

Einige Abstriche sammeln die Schülerinnen am Montagmittag im Bio-Raum. „Wir entnehmen die Proben mit einer Klarsichtfolie, weil wir die Gelee-Masse in den Petrischalen nicht direkt an die Tische drücken können“, sagt Lilly Trützschler. Da ist der Rand der Schale im Weg. Die Klarsichtfolie wird dann auf den Nährboden gedrückt, fertig. Die Proben bringen die Schülerinnen noch am selben Tag nach Jena in die Universität.

Das Ziel – neben einer guten Seminararbeit – ist es, dass beispielsweise während Grippewellen Desinfektionsmittelspender in der Schule aufgestellt werden. "Allerdings nur akut. Denn zu oft ist auch nix", sagt Luise Müller. „Denn wenn man nie mit Erregern in Kontakt kommt, dann können sich auch keine Antikörper bilden“, so die 17-Jährige.