Symbolkraft für Gera und darüber hinaus
Richtfest: Schulhausneubau am Campus Goethe-Gymnasium/Rutheneum seit 1608
Von Fanny Zölsmann Insgesamt 25 neue Unterrichtsräume beherbergt das neue Schulhaus, über dem nun der Richtkranz schwebt. Mitten im Zentrum der Stadt entsteht auf vier Etagen in der Burgstraße ein neues Schulgebäude. Zusammen mit dem sanierten Reußischen Regierungsgebäude sowie dem Schulhaus Johannisplatz und der Turnhalle Stadtzentrum entsteht ein campusähnlicher Schulkomplex für das Goethe Gymnasium/Rutheneum seit 1608. Zum Richtfest würdigte Oberbürgermeister Julian Vonarb das Engagement aus der Bürgerschaft, aus dem Förderverein des Gymnasiums, von Schulleitung, Stadtrat, Fördermittelgebern und allen an Planung, Auftragsvergabe und -ausführung Beteiligten. „Sie alle haben großen Anteil an diesem neuen Bauwerk mit modernen Bedingungen für Schüler und Lehrer in unserer Stadt. Ich freue mich, dass wir dem neuen Campus einen großen Schritt näher kommen.” Das Richtkranz-Ritual schließt den Rohbau ab. Diesen führte das Bauunternehmen ZiBa Bau GmbH aus Greiz aus. Derzeit beginnen die Ausbaugewerke mit der Arbeit. Daneben laufen die weiteren Arbeiten zur Sanierung des Reußischen Regierungsgebäudes und an den Stützmauern parallel zur Vogelinsel. Der zukünftige Schulstandort umfasst großflächige Freianlagen, welche die Campus-Terrassen, die nördliche Burgstraße, die südliche Florian-Geyer-Straße, die südliche Vogelinsel und die Freianlage an der benachbarten Sporthalle beinhalten. Dieser gesamte Zentrumsbereich wird neu definiert und aufgewertet. Schon jetzt lassen sich die vorher hier prägenden Neubauten mit dem Durchgang und dem Wildwuchs an Grün nicht mehr nachvollziehen. Insgesamt werden rund 24 Millionen Euro investiert. Diese setzen sich zusammen aus Kosten für die Sicherung der historischen Gebäudesubstanz des ehemaligen Reußischen Regierungsgebäudes von rund 3,4 Millionen Euro, für den Schulhausneubau von rund 10,5 Millionen Euro, für die Sanierung des Reußischen Regierungsgebäudes rund 6,1 Millionen Euro und die Freiflächengestaltung von rund4,7 Millionen Euro.Das Land Thüringen finanziert über die Schulbauförderung mit einer Zuwendung von 6,97 Millionen Euro das neue Schulhaus. Durch Mittel der Städtebauförderung Bund-Land werden die Projektbausteine Freianlagen, Sanierung des Reußischen Regierungsgebäudes und Sporthalle überdurchschnittlich gefördert. „Mit fast sieben Millionen Euro fördern wir ein Projekt, dass über die Grenzen Geras hinaus wirkt. Die Investitionen erhöhen zugleich die Attraktivität Geras als Wirtschafts-, Wohn- und Bildungsstandort. Die Schulbauförderung ist ein zentrales Anliegen dieser Landesregierung“, sagt Thüringens Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dr. Klaus Sühl. „Mit insgesamt 400 Millionen Euro haben wir das größte Schul-bauprogramm in der Geschichte Thüringens auf den Weg gebracht, um den erheblichen Sanierungsstau an unseren Schulen schrittweise abzubauen. Bis Ende 2019 werden wir insgesamt 98 Schulen gefördert haben.“28 Jahre lang wirkte Dr. Joachim Hensel am Goethe-Gymnasium Rutheneum seit 1608 als Schullei-ter. Als Ruheständler wohnte er dem Richtfest bei. „Seit der Wende war es uns ein großes Anliegen, die getrennten Schulgebäude an einem Ort zusammenzuführen und dies nach Möglichkeit am historischen Ort, hier am Johannisplatz. Viele Jahre mussten die Lehrer in den viel zu knappen Pausen die 383 Meter zwischen den beiden Standorten zurücklegen. Zwei Lichtblicke gab es für mich, dem Campus näher zu kommen: Zum einen der 2009 bewirkte Einwohnerantrag und zum anderen der letztendlich vom Förderverein der Schule auf die Beine getellte Architekturwettbewerb. Nachdem die Stadt Gera die Mittel für selbigen strich, warb der Förderverein binnen vier Wochen die benötigten 100.000 Euro ein, um den Wettbewerb durchführen lassen zu können. Das Ergebnis können wir nun sehen. Dank gilt auch der ehemaligen Oberbürgermeisterin Dr. Viola Hahn. Es ist ihrem intelligenten Engagement zuzuschreiben, dass der Campus ins Rollen kam”, so die Worte des ehemaligen Schulleiters Dr. Joachim Hensel.