Im Geraer Zabelgymnasium gibt es seit Dezember ein Handy-Komplettverbot


Im Rutheneum und an der Integrierten Gesamtschule ist es in den Pausen weiter nicht tabu

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Bei der Nutzung von Handys in der Schule gehen die Meinungen weit auseinander. Foto: Peter Michaelis

Gera. Vor kurzem fand am Zabelgymnasium Gera wieder eine umfangreiche Debatte über die Handyreglung in der Schule statt. Die Schulkonferenz hat in ihrer Zusammenkunft Ende November eine Änderung der Hausordnung beschlossen. Künftig gibt es ein Handy-Verbot für alle. Lediglich Freistunden sind von dieser Regelung ausgenommen. Bisher war es so, dass die Schüler am Schillerhaus (Klasse 5 bis 8) ihr Handy in den Zwanzig-Minuten-Pausen verwenden durften, im Gegensatz zu den Schülern am Zabelhaus (Klasse 9 bis 12), bei denen es auch in den kleinen Pausen benutzt werden darf.

Die neue Regelung sieht jetzt vor, dass das Handy vor Schulbeginn ausgeschaltet werden muss und erst wieder nach Schulschluss angeschaltet werden darf, außer es erfolgt eine Genehmigung einer Lehrkraft im Unterricht. Bei Verstößen drohen Strafen. Ziel soll sein, dass sich die Schüler wieder in den Pausen unterhalten. Allerdings gibt es einige Schüler, die dagegen sind. Markus Meyer, Schüler der Klasse 10 meint: „Die Lehrer können die Situation der Schüler nicht wirklich nachvollziehen, da viele von ihnen keinen wirklichen Bezug zur Technik haben.“ Als weiteren Punkt nennt er, dass die Schulkonferenz überwiegend aus handykritischen Meinungen bestehe und es somit schwierig für die Schüler wäre, einen Kompromiss zu finden. Ein aktueller Elternbrief, der dieser Zeitung vorliegt, sieht dieses strikte Handyverbot gleichfalls kritisch und findet die neue Regelung „absolut nicht zeitgemäß“. „Mit vernünftigen Absprachen wäre es sicherlich zu regeln gewesen, dass der Unterricht nicht gestört wird“, schreibt Frank Emrich dazu.

Doch wie sieht es an anderen Geraer Schulen aus? Am Goethegymnasium Rutheneum ist es zum Bespiel so, dass Handys grundsätzlich nicht genutzt werden, dürfen, außer, wenn der Lehrer zu Unterrichtszwecken dies erlaubt. Zweite Ausnahme sind die großen Schüler im Haus 2 (11. bis 13. Klasse), die während ihrer 25-minütigen Pausen ihr Handy benutzen dürfen. Diese Regelung gilt seit 2013. Entschieden hat darüber die Schulkonferenz. Diese Regelung wird eher positiv gesehen. Nadja Schmidt, Schülerin der 9. Klasse gab an, dass sie die Handy-Regelung gut findet. Mit Freunden etwas in der Pause zu machen sei viel besser als das Handy zu benutzen. Lilly-Sophie Soboll erklärt, dass sie die Handy-Reglung prinzipiell gut fände, sich allerdings eine kleine Veränderung vorstellen könnte. Sie wünscht sich eine leichte Lockerung der Regelung für Schüler ab Klasse 9.

In der Integrierten Gesamtschule Gera dürfen die Schüler der Klassen 5 bis 10 ihr Handy nicht in den Pausen verwenden. Die einzige Ausnahme findet im Unterricht statt, wenn eine Lehrkraft die Erlaubnis für eine Benutzung erteilt. Ab der 11. Klasse dürfen die Handys in den Pausen verwendet werden inklusive des Schul-Wlan. Allerdings nur, wenn die Persönlichkeits- beziehungsweise Datenschutzrechte nicht verletzt werden. Außerdem dürfen sie nur im Unterrichtsraum benutzt werden. Hierzu äußerte sich eine Schülerin der 9. Klasse: Prinzipiell habe sie kein Problem mit der Handyregelung, da diese verhindere, dass jeder „nur am Handy hängt“. Ab der 10. Klasse sei die Regelung ja etwas lockerer und somit okay.

Ben Wallach (15) ist Schüler des Zabelgymnasiums Gera und war für 14 Tage Schülerpraktikant in der Lokalredaktion Gera der OTZ.

Ben Wallach