Malawi-Buntbarsche & Co.
AG Aquaristik am Geras Rutheneum seit 1608 erhielt 1000-Euro-Spende
Gera. Ein 450-Liter-Schauaquarium zieht seit den Osterferien im Eingangsbereich des Hauses 1 am Nicolaiberg des Geraer Gymnasiums Rutheneum seit 1608 die Blicke auf sich. Zwischen Lochgestein aus Mexiko und schneeweißem Kies aus Frankreich tummeln sich farbig schillernde Fische. „Afrikanische Buntbarsche lieben Felsgestein und kalkhaltiges Wasser“, erzählt Lehrer Guntram Wothly, der gemeinsam mit Lehrerin Kerstin Sachse die langjährige und erfolgreiche AG „Junge Naturforscher“ an der Schule leitet und speziell die Aquaristik-Gruppe betreut.
Weitere große Schaubecken, etwa für Fische Südamerikas, sollen folgen. Dass dies zeitnah gelingt, daran dürfte keinerlei Zweifel bestehen. Denn die hochengagierte junge Truppe Freizeitaquaristiker hat schon jede Menge auf den Weg gebracht: Olivia Schubert und Luise Müller, zwei Schülerinnen der Klasse 9/2 erstellten und pflegen eine thematische Website. Aussagekräftige Steckbriefe über diverse Fischarten entstanden in der AG. Kuchenbasare sorgen für finanzielle Hilfe. Und selbstgezogene üppige Wasserpflanzen reichten die Schüler sogar weiter an das Geraer Naturkundemuseum und konnten damit dieser Einrichtung wertvolle Hilfe leisten. Im Herbst wollen die Schüler erstmals an einer Zierfischbörse in Jena teilnehmen und dabei die Zuchterfolge präsentieren.
Was einst mit einer elterlichen Aquariumspende begann, hat sich längst zu einer repräsentativen Schau mit mehreren Wasserbecken im Schulhaus entwickelt. Wobei Guntram Wothly entscheidenden Anteil am Gelingen des ehrgeizigen Projektes hat. „Als Hobby züchte ich Malawi Buntbarsche und bei meinem Start an der Schule wurde ich gefragt, ob ich mich um das Schulaquarium kümmern könnte“, erzählt der Lehrer für Sozialkunde und Französisch. Joachim Hensel, bis 2017 Rektor des Rutheneums, habe die Aquarien-Idee sofort unterstützt. Nachfolgerin Silva Wallstabe ist gleichfalls von den vielfältigen AG-Aktivitäten sehr angetan, staunte auch gestern wieder über die Begeisterung.
Fische beobachten und züchten, Aquarien einrichten und reinigen – leidenschaftlich, ausdauernd und fast schon profimäßig sind die Schüler bei der Sache. Viele von ihnen besitzen mittlerweile auch zu Hause ein kleines Becken. „Die bunte Vielfalt ist toll, man kann gut beobachten und es ist sehr beruhigend“, berichtete Erna Köhler aus der Klasse 6/3. So faszinierend dieses Hobby, so kostenintensiv ist es jedoch auch. Umso mehr freute sich das Team gestern, als Peter Maletschek, Mitarbeiter des Unternehmens Sera, einem Hersteller für Fachhandelsprodukte, ihnen eine großzügige Sachspende – Spezialfutter und Aquarientechnik – im Wert von knapp 1000 Euro überreichte.
Eine Reihe von Schauaquarien am neuen Campus soll demnächst die AG-Aktivitäten krönen. Für Naturwissenschaft interessieren und begeistern – besser als bei den „Jungen Naturforschern“ kann das wohl kaum gelingen.
Christiane Kneisel