Geraer Schüler will mit seiner Mandoline für Furore sorgen


Nico Sonack startet zum dritten Mal beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Lübeck

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Bundeswettbewerb Jugend musiziert: Nico Sonack, Mandoline Foto: Peter Michaelis

Gera. „Meine Lehrerin in der Musikschule hat mir immer mal die Mandoline untergejubelt“, scherzt Nico Sonack, der seit der 1. Klasse auch Gitarre spielt. Renate Warnstedt unterricht auch Mandoline. „Also habe ich in der fünften Klasse damit angefangen.“ Aber nicht wegen ihr. Der nun 19-Jährige entschied sich für das Instrument aus einem ungewöhnlichen Grund. Es faszinierte ihn, weil es heute unbekannter ist. „Früher spielten es viele Ältere.“ Aber immer mehr geriet es in Vergessenheit. „Manche Leute bezeichnen die Mandoline aus Spaß als Eierschneider, weil die Saiten damals aus Stahl waren und beim Zupfen einen solchen Klang hervorbrachten.“

Regelmäßig nahm Nico Sonack seit der 3. Klasse in den Oktoberferien am Weiterbildungskurs für Kinder und Erwachsene teil, der vom Bund deutscher Zupfmusiker organisiert wird. 2017 war es für ihn zum letzten Mal. „Das Zusammenspiel mit den anderen hat Spaß gemacht“, so seine Rückschau.

Nico Sonack gehört dem Landesjugendzupforchester an und ist dort seit 2016 Konzertmeister. „Er füllt diese Aufgabe hervorragend aus“, urteilt die Projektleiterin Juliane Byrenheid. „In der 2016 vom Klangkörper aufgenommenen CD Once upon a time ist er in einem Stück Solist.“ Vom 9. bis 13. Mai fährt der Schüler des Geraer Goethegymnasiums mit dem Orchester zum Eurofestival der Zupfmusik nach Bruchsal (Baden-Württemberg). 2000 Teilnehmer werden bei dem weltweit größten Festival für Zupforchester erwartet. In der Uraufführung des Opernprojektes: „The Magic Lute“ von Robert Hartung übernimmt der Jugendliche ebenfalls einen Solopart.

Eine Woche später stellt sich Nico Sonack den Juroren beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Lübeck. Die Musikschule Heinrich Schütz hat ihn delegiert. „Es ist schon das dritte Mal“, sagt er. „Ich werde unter anderem das Preludio II von Raffaele Calace aufführen. Das schwierigste Stück für mich ist immer das aktuellste“, sagt er. „Es fordert technisches Training. Dafür mache ich Fingerübungen.“Aufgeregt sei er nicht. Nico Sonack ist wettbewerbserfahren. Täglich üben muss er dennoch. Nicht nur in Lübeck will er gut abschneiden. Abi und Gitarrenprüfung stehen an. „Ich mag Musik und die naturwissenschaftlichen Fächer. Ich bin technisch affin“, meint er. Für seine 27-jährige Schwester habe er ein Programm geschrieben.

Musik sei dennoch wichtig für ihn. „Ich liebe die Klassik mit Schütz, Mendelssohn und Dvorák und elektronische Musik.

Nico Sonack möchte mit seinem Spiel eine Lanze für das wenig beachtete Instrument brechen. „Es ist ein kleines, das auch laut sein kann. Ich habe auch schon Rocktitel und Countrysongs darauf gespielt.“ Stünde noch einmal die Entscheidung zwischen Gitarre und Mandoline an, würde er wieder zum „Eierschneider“ greifen.