60 US-Studenten gastieren im Mai 2018 für ein besonderes Konzert in Gera
Gemeinsames Konzert mit dem Kinderchor des Rutheneums geplant
Gera. Es sind der sportliche und der kulturelle Austausch auf kommunaler Ebene, aus dem internationales Vertrauen erwachsen kann, sei es für wirtschaftliche Unternehmungen oder auch aus sicherheitspolitischer Sicht, erklärt Kurt Dannenberg (CDU). Schnell wird klar, dass es dem Geraer Bürgermeister nicht nur um irgendein Konzert geht, das er vorstellen möchte, sondern um den Grundgedanken internationaler Städtepartnerschaften an sich.
Im konkreten Fall jene, zwischen Gera und dem US-amerikanischen Fort Wayne, immerhin zweitgrößte Stadt des Bundesstaates Indiana. Ausgehend von einem Besuch der Partnergesellschaft Gera – Fort Wayne im August 2016 in den Staaten und dem daraus resultierenden Aufenthalt fünf junger US-Amerikaner in Gera in diesem Jahr wurde die Idee für ein besonderes Gastspiel geboren.
Am 22. Mai 2018 wird das 60-köpfige Holz- und Blechblasorchester „Symphonic Wind Ensemble“ der Universität von Fort Wayne im Konzertsaal des Geraer Theaters auftreten. Das Orchester, das 2016 in der New Yorker Carnegie Hall debütierte, verlängerte aufgrund der Idee jener Austauschschüler und dank der Spontanität der Geraer Theaterverantwortlichen eine geplante Europatournee. Die führt sie neben Wien, Salzburg und Prag nun auch nach Gera.
„Wir wollten aber nicht nur ein ‚normales Gastspiel‘“, sagt Volker Arnold, kaufmännischer Geschäftsführer von Theater und Philharmonie Thüringen. Vielmehr soll die Partnerschaft auch auf der Bühne gelebt werden, indem das Konzert vom Kinderchor des Goethegymnasiums/Rutheneum unterstützt wird. „Wir haben uns riesig über die Anfrage gefreut“, sagt Rainer Müller vom Gymnasium, laut dem die konkreten Vorbereitungen der ebenfalls rund 60 jungen Sänger der 5. bis 8. Klassen im Januar beginnen. „Wir waren bereits zweimal mit dem Konzertchor in Fort Wayne – und übrigens auch schon in der Carnegie Hall“, sagt Müller schmunzelnd. Er freut sich, dass nun der Konzertchor-Nachwuchs internationale Kontakte knüpfen kann.
Dieses Kennenlernen sei auch der Grund, weshalb rund um das Konzert ein mehrtägiger Aufenthalt der musikalischen Studenten in Gera geplant ist. Vom 20. bis 23. Mai sollen sie in Gera weilen, die Stadt erkunden, mit den Menschen hier ins Gespräch kommen. Neben der Übernachtung im Schullandheim ist eine Stadtführung geplant, ebenso aber auch ein Besuch in Geras Partnerstadt Nürnberg. „Die Idee kam von den Amerikanern selbst“, sagt Kurt Dannenberg. An weiteren Ideen für die Ausgestaltung des Besuchs und des Konzertes, wie zum Beispiel ein Wirtschafts-Empfang nach dem Konzert, werde aktuell noch gefeilt.
Er freut sich, dass für diesen Aufenthalt in Gera mit der Partnergesellschaft Gera-Fort Wayne und der Gesellschaft für Theater- und Konzertfreunde Gera auch Vereine als Partner gewonnen werden konnten. Die Theater- und Konzertfreunde etwa wollen Verpflegung und Unterbringung finanziell unterstützen, zum einen durch eigene Mittel, sagt Schatzmeister Hans-Jürgen Voigt, zum anderen durch Fördermittel, die in den nächsten Tagen beim Freistaat beantragt werden sollen.
Das und die hoffentlich gute Nachfrage nach den gut 800 im Konzertsaal verfügbaren Plätzen für einheitlich 8 Euro je Karte sollen helfen, dieses musikalische Projekt zur Völkerverständigung finanziell zu untermauern. Karten, sagt Volker Arnold vom Theater, seien auch mit Blick auf das anstehende Weihnachtsfest ab sofort an der Theaterkasse erhältlich.
Das Konzert
Wer? Symphonic Wind Ensemble der Universität Fort Wayne und Kinderchor des Geraer Goethegymnasiums/Rutheneum
Wann? Dienstag, 22. Mai 2018, 19.30 Uhr
Wo? Konzertsaal im Geraer Theater
Eintritt? Karten für 8 Euro (Einheitspreis) ab sofort an der Theaterkasse erhältlich; geöffnet: dienstags, mittwochs, freitags, 10 bis 17 Uhr, donnerstags, 10 bis 19 Uhr, Telefon (0365) 8 27 91 05
Marcel Hilbert