Zwei Geraer in Bad Blankenburg geehrt
Lucas Reis und Bosse Struz werden mit dem Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis ausgezeichnet
Gera. Das Schuljahr ging in der Vorwoche mit vielen Auszeichnungen zu Ende. Zwei Geraer wurden dafür nach Bad Blankenburg eingeladen. Sie waren für den Pierre-de-Coubertin-Schülerpreis vorgeschlagen worden, der alljährlich vom Landessportbund Thüringen gemeinsam mit dem Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport vergeben wird.
Anliegen des Schulpreises ist es, dem Schulsport einen fördernden Impuls zu geben, ehrenamtlichen Einsatz zu würdigen und Schüler auch nach ihrer Schulzeit für ein Engagement im Sport zu motivieren.
Die Auszeichnungsveranstaltung in der Landessportschule hatte mehr zu bieten als nur die feierliche Preisverleihung. Zuvor konnten sich die Schüler in Workshops selbst ausprobieren. Lucas Reis und Bosse Struz versuchten sich beim Beachvolleyball. „Das war eine sehr schöne Veranstaltung“, resümierten beide einhellig.
Der 20-jährige Lucas Reis vom Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 ist ein Allrounder. Sportlehrer Matthias Bauer hält große Stücke auf den Schüler der Musik-Spezialklassen, der in diesen Tagen sein Abitur abgelegt hat und mit dem Vorurteil aufräumt, dass Musik und Sport nicht miteinander zu vereinbaren sind. „Ich bin kein großer Einzelsportler, dafür aber ein guter Teamplayer“, sagt Lucas Reis über sich.
Nach zwei Siegen bei den Handball-Traditionsturnieren 2014 und 2015 riss er sich in diesem März beim Turnier das Kreuzband. Unterkriegen ließ er sich davon nicht. Knapp drei Monate nach der Operation ist er schon wieder ohne Schiene und mit dem Fahrrad unterwegs. Das sportliche Engagement von Lucas Reis ist vielfältig. Beim Turnen, Volleyball, Handball und Badminton schnupperte er hinein. Im Verein aktiv ist er bei den Tennisspielern des TC 90 Gera, musste jetzt allerdings wegen des Knies pausieren. Im Rahmen der Musikspezialklassen engagierte er sich als Moderator musikalischer Veranstaltungen. Er ist Mitglied des Konzertchores des Rutheneums, war so bei allen Chorprojekten der Schule seit 2013 mit dabei. Nun zieht es ihn nach Leipzig, wo er Musik und Sport auf Lehramt studieren will.
Zweiter Geraer im Bunde der Pierre-de-Coubertin-Preisträger ist Bosse Struz. Der 18-Jährige vom Zabelgymnasium wurde von Schulsportkoordinator Reinhard Thiel für die Auszeichnung empfohlen. Sein sportliches Engagement ist noch vielfältiger. Bosse Struz fühlt sich in fast jeder Sportart zu Hause. Beim Tischtennis, Fußball, Volleyball und der Leichtathletik beteiligte er sich mit großem Erfolg an den Schulsport-Wettbewerben „Jugend trainiert für Olympia“.
Im Basketball holte er schon 2010 mit seiner Schule den Sieg im Regionalfinale. Im Fußball sprang bei einem Landesfinale Bronze heraus. Seine große Leidenschaft ist der Fußball.
Beim VfL 1990 Gera begann er einst im Kindesalter, wechselte dann über den Lusaner SC 1980 und den 1. FC Gera 03 zum JFC Gera. Dort gehörte er vier Jahre lang dem A-Junioren-Kader an. 2016 wurde er mit der Mannschaft Landesmeister und -Pokalsieger. Ein Jahr zuvor verpasste man den Sprung in die Regionalliga in zwei Aufstiegsspielen gegen Empor Berlin nur knapp. Nun wechselt er zu den Männern des SG Gera-Westvororte, wird aber deutlich weniger Zeit für die Jagd nach dem runden Leder aufwenden können.
Bosse Struz hat sich in Jena, Leipzig, Berlin und Halle für ein Jura-Studium beworben. „Im August erhalte ich Bescheid. Dann weiß ich, wohin die Reise geht“, so Bosse Struz, der wie Lucas Reis, dem Sport weiterhin treu bleiben will.
Wer war Pierre de Coubertin? Pierre de Coubertin wurde am 1. Januar 1863 in Paris als Sohn einer Adelsfamilie geboren und starb am 2. September 1937 (Genf). Er war Pädagoge, Historiker und Sportfunktionär. De Coubertin ist Mitinitiator der modernen Olympischen Spiele. Der Franzose gründete 1894 das Internationale Olympische Komitee. Nach ihm wurde die Pierre-de-Coubertin-Medaille benannt, die Sportler für faires Verhalten auszeichnet.
Jens Lohse (29.06.2017)