Waschbär, Ochsenfrosch, Goldrute und Co


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Der Biokurs zusammen mit dem Rainer Michelson (l.)
Waschbär, Ochsenfrosch, Goldrute und Co
Was genau haben diese und viele weitere Arten, wie z.B. die Wanderratte, die Spanische Wegschnecke oder der Bärenklau gemeinsam?
Richtig, eigentlich gehören sie nicht zu uns nach Europa und trotzdem finden Sie sich schon in vielen Teilen europäischer Länder, darunter auch Deutschland. Solche Arten bezeichnet man als Invasive Arten oder auch Neobiota genannt. Genau zu dieser Problematik und deren Folgen gibt es im Naturkundemuseum auf dem Nicolaiberg derzeit eine Sonderausstellung mit vielen spannenden Präparaten und Fakten.
Der Bio Kurs 12 eA unter der Leitung von Herrn Geschwandtner machte sich am 21.12.2015 auf zu einer kleinen Exkursion ins Museum für Naturkunde. Rainer Michelson, der zuständige Präparator und Gestalter der Ausstellung führte uns in diese biologische Problematik ein. Er erzählte uns etwas über die Ursachen der weltweiten Verbreitung mancher Arten, so kommen die Wollhandkrabben aus Ostasien häufig mit den großen Containerschiffen zu uns, oder die Spanische Wegschnecke, die wohl für jeden Gärtner ein Alptraum ist schmuggelt sich mit Gemüsetransporten nach Deutschland. Häufig ist der Mensch aber auch bewusst dafür zur Verantwortung zu ziehen, denn der Ochsenfrosch und der Waschbär sind nur zwei Beispiele, bei denen Geld eine wichtige Rolle spielte. Waschbären, ursprünglich in Nordamerika beheimatet sind aus nicht gut gesicherten Pelzfarmen geflohen und vermehrten sich rasch in unseren heimischen Gefilden. Der Ochsenfrosch, der zigmal größer ist als unsere heimischen Froscharten, sollte eigentlich nur gastronomischen Zwecken diesen. Doch auch hier, die ungenügend gesicherten Behältnisse sorgten dafür, dass auch hier Tiere in die Natur entkamen.
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum diese Arten so erfolgreich sind. Nun häufig wachsen sie sehr schnell und vermehren sich innerhalb eines kurzen Zeitraumes. Hinzu kommt, dass sie häufig keine natürlichen Feinde haben. Eines der besten Beispiele ist der Riesenbärenklau, eine Pflanze, die mehrere Meter hoch wird und aufgrund ihrer Phototoxizität nicht als Nahrungsquelle für einheimische Tiere in Frage kommt. Sie kann sich ungehindert vermehren, ohne Eingriff des Menschen hätten diese Pflanzen womöglich schon viele Quadratmeter heimisches Terrain besiedelt.
Man sieht, dass diese invasiven Arten eine enorme Bedrohung für unsere heimischen Ökosysteme darstellen. Der Mensch muss hier in die Pflicht genommen werden, regulierend einzugreifen und die Populationsgrößen in Grenzen zu halten.
In diesem Sinne kann ich allen Schülern, Lehrern oder Eltern nur raten, sich einmal diese Ausstellung anzusehen und kritisch derartige Probleme zu beleuchten und zu hinterfragen.
Dustin Beyer