Annapurna-Umrundung und Nepalreise 2017


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"Ich habe mir meinen Lebenstraum verwirklicht. Komm unbedingt heute Abend. Es lohnt sich", so Matthias Bauer fünf Stunden vor seiner Veranstaltung am 07.03.2018 in der Aula des Hauses 2. Seine Augen glänzten, sein Körper strahlte Spannung aus. Eingeladen waren nicht nur Lehrer und Schüler des eigenen Gymnasiums, auch Interessierte aus der Stadt.
Vier Männer, Benno Dieminger, Matthias Bauer, Lars Hausigk und Ingo Weidhaas, hatten sich vom 29.09. bis zum 24.10. 2017 auf die weite Reise nach Nepal gemacht, um dort 207 Kilometer im Hochgebirge zu laufen, 10 700 Höhenmeter zu überwinden und wieder 8400 Höhenmeter abzusteigen. Die reine Laufzeit betrug 82 Stunden.
Freudestrahlend präsentierten sich die Männer mit ihren in Nepal erworbenen Souvenirs, handgestrickten Mützen, roten Halstüchern und schwarzen T-Shirts mit der Aufschrift ihres Reiseziels. Trotz der draußen noch winterlich anmutenden Wetterverhältnisse im heimatlichen Gera wurde es den Referenten dann doch schnell warm. "Wir müssen die Mützen leider doch absetzen." "O, schade!", so das amüsierte Raunen einiger Zuhörer. (Siehe Abbildung oben: Die Referenten präsentieren ihre Souveniers. (Foto: Ralf Runge))
Der Bericht stimmte mit Informationen zum Land, zur Geographie, Ethnologie u.a. ein. Nepal ist so groß wie Österreich und die Schweiz zusammen, hat aber nur 29 Millionen Einwohner, davon ca. 1,5 bis 2,5 Millionen in der Landeshauptstadt Kathmandu. "Keiner weiß genau, wie viele Menschen dort wohnen. Es ist die größte Stadt und sie ist voller Kontraste", meint Bauer. Im Durchschnitt leben hier 1500 Einwohner pro km², im Rest des Landes sind es dagegen nur 25 Einwohner, was nicht verwundert, wenn man sich die geographischen Dimensionen Nepals vor Augen führt, Gebirgsketten, die bis 9000 Meter in die Höhe ragen, Wasserfälle, Schluchten und unwegsames Gelände. Leben ist hier nicht überall möglich, Überleben ist gemessen an unseren Wertvorstellungen auch anders strukturiert.
Die Referenten machten mehrmals deutlich, dass Bürger Nepals leben arm, aber "sie können sich zumindest selbst versorgen, sind nicht auf Ernährungsunterstützungen anderer Staaten angewiesen." "Es gibt keine öffentliche Müllentsorgung; Tagelöhner, die Äpfel von ihren Fahrrädern verkaufen; keine Handelsketten; sehr oft Dreck auf den Straßen, aber zufriedene Menschen, die ständig Festival-Time haben. Dann sind die Geschäfte geschlossen, niemand arbeitet. Zum Schluss unserer Reise haben wir uns schon an das Leben im Land gewöhnt und empfanden die Kontraste gar nicht mehr", kommentierte Weidhaas.
Beeindruckend empfand das Publikum die Fotos und Kommentare zum eigentlichen Zweck der Reise, der Annapurna-Umrundung. "Tiefe Schluchten und Eisriesen, Hochwüste und blühende Rhododendronwälder, Buddhismus und Hinduismus – [eine…] einzigartige Vielfalt: Vom Hügelland … ins Hochgebirge, der Pfad steigt auf über 5.000 m, schneebedeckte Gipfel stehen […] Spalier" (https://www.wikinger-reisen.de/fernreisen/asien/3304T.php, 08.03.2018). (Siehe Abbildung mitte: https://www.wikinger-reisen.de/fernreisen/asien/3304T.php, 08.03.2018)
Diese Reise geht nur zu Fuß. Die Abenteurer haben sich einen Guide und zwei Träger genommen. "Das musste ich meiner Frau versprechen, sonst hätte sie mich nicht gehen lassen“, grinst Matthias Bauer schelmisch. Abends haben sie bei den Einheimischen gewohnt. "Wir fühlten uns wie in der Vergangenheit, aber gleichzeitig auch in der Zukunft, weil der buddhistische Kalender unserer Zeitrechnung voraus ist", verriet Dieminger.
Die Männer haben auch des Öfteren an den Gebetsmühlen gedreht, immer so, wie es der Glauben vorgibt: nach links und mit der sauberen rechten Hand. Offensichtlich wurden sie erhört. Keiner bekam die gefürchtete Höhenkrankheit mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Orientierungsschwierigkeiten und letztlich einem lebensbedrohlichen Kreislaufkollaps. Bei über 4000 Metern Höhe wird der Sauerstoff in der Luft geringer, bis zu 50 Prozent. Als Beweis zeigten sie den Zuhörern Aufnahmen einer Plasteflasche, die förmlich zusammengedrückt war. Dazu kamen ab 10.00 Uhr auftretende Sandstürme. Die Gesichter der Reisenden auf ihren Bildern waren deshalb mitunter vermummt.
Deshalb haben sie einmal zur Abwechslung einen Bus als Transportmittel genommen. Benno Dieminger entgegnete dazu: "Wir dachten, wir müssen alle sterben." Es gab Steh,- Sitz- und Dachplätze, die man auch noch vorbuchen musste. Die Busse kamen aus Indien und sind dort abgeschrieben worden. "Dann fahren sie noch ca. zwei Jahre in Nepal, bevor sie nur noch als Schrott zu gebrauchen sind", verriet Weidhaas.
Auch eine Schule wurde besucht. Dazu hatten die Männer aus Deutschland 80 Kugelschreiber und jede Menge Süßigkeiten für die Kinder mitgebracht. "Probieren sie es auch einmal. Finanziell stellt eine solche Reise für Deutsche keine Hürde dar", so der Abschluss des Berichtes der Drei. Schauen wir mal… (Siehe Abbildung unten: v.l.n.r.: Ingo Weidhaas, Benno Dieminger, Lars Hausigk und Matthias Bauer (Foto: privat))