Perspektiven für junge Leute: Jugend-Presse-Kongress in München


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Während des Jugend-Presse-Kongresses im Auditorium (Foto: Amelie Galke)
„Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat.“ – mit den Eröffnungsworten des Geschäftsführers Reinhard Werner fanden sich die Teilnehmer des 153. Jugend-Presse-Kongresses mitten im Geschehen, mitten im Auditorium.
Die Jugend Presse Kongresse, welche unter der Leitung der young leaders GmbH stehen, bieten jungen, engagierten Leuten die Möglichkeit, den echten Medienalltag im Laufe eines Wochenendes zu erleben, Zukunftsfragen zu stellen und das vermittelte Handwerk anzuwenden. Den Teilnehmern wird somit die Möglichkeit auf ein journalistisches Praktikum geboten und einen Einblick in den Beruf des Journalisten zu bekommen. 125 Schüler und Schülerinnen nahmen am 153. Jugend Presse Kongress zwischen dem 18.11.2016 und 20.11.2016 in München teil, welches unter dem Leitthema „Sanitätsdienst bei der Bundeswehr – Perspektiven für junge Leute“ stand. Durch die Schulen, sowie Beratungslehrer und soziale Netzwerke wurden sie darauf aufmerksam.
München am Freitagabend, zwischen acht und neun Uhr. Schüler aus der ganzen Bundesrepublik trafen sich im Speisesaal der Sanitätsakademie der Bundeswehr. Geschafft von der Reise saßen sie zusammen, tauschten sich hektisch und aufgeregt, aber trotzdem glücklich über die eigenen Persönlichkeiten, Lebensumstände, aber auch Wünsche, Träume und Erlebnisse aus, bevor sie sich in die Einzelzimmer der Kaserne zur langersehnten Nachtruhe begaben.
Nach der Nachtruhe trafen alle mit hohen Erwartungen und viel Freude die bekannten Gesichter vom Vorabend in der Truppenküche wieder. Mit einem gelungenen Start in den Morgen saßen die 125 Teilnehmer im modern eingerichteten Auditorium, das eine besondere Atmosphäre versprühte und hörten gespannt den ersten Worten an diesem Tag, die vom Geschäftsführer der young leaders GmbH Reinhard Werner kamen. Die Teilnehmer waren längst keine beliebigen Schüler mehr, sie waren Teil eines Kongresses, wie ihn nur wenige erleben dürfen.
Um die Teilnehmer auf den Kongress und das Leitthema einzustimmen, hatte die Bundeswehr ein großes Spektakel vorbereitet. Durch Kameras, Videos aus dem Einsatz, echten Akteuren und einer sehr guten Simulation befanden sich die Schüler auf einmal mitten in einer nahezu echten Kriegssituation. Das Leben eines Soldaten stand auf dem Spiel. Er wurde zuerst aus der Gefahrensituation gebracht und sofort begannen die lebensrettenden Maßnahmen, welche für die Teilnehmer des Kongresses durch einen anderen Soldaten Schritt für Schritt erläutert wurden. Somit bekamen die Teilnehmer eine neue Sichtweise, was es heißt, Soldat im Einsatz zu sein.
Anschließend fanden sich die Teilnehmer in drei Arbeitsgruppen wieder, in die man sich im Voraus eingetragen haben musste. Zur Auswahl standen hier TV-, Print- und Webmagredaktion. Jede der drei Gruppen hatte ihre eigenen Aufgaben, welche den Dreh eines Filmes durch die TV-Redaktion, die Erstellung eines Internetblocks durch die Webmagredaktion und die Gestaltung einer Zeitung durch die Printredaktion beinhalteten.
Nun ging es in den einzelnen Gruppen darum, das jeweilige Ziel zu erreichen.
Generalstabsärzte, Apotheker, Berufssoldaten und Berufsberater standen den jungen Journalisten zur Verfügung und konnten ihnen tausende Fragen zum Leitthema beantworten. Ebenfalls an dieser Stelle wurde klar, dass die Schüler längst keine Schüler mehr waren, sie waren kleine Journalisten, die Hand in Hand mit „den Großen“ der Branche zusammenarbeiteten und ein gemeinsames Ziel verfolgten.
Nach ein paar Stunden harter Arbeit, welche wie im Flug vergangen waren, wurden die ersten Ergebnisse in Form eines Kurzfilmes durch die TV-Redaktion im großen Auditorium präsentiert.
Zum Abschluss des Tages fuhren alle Teilnehmer mit Bussen in die Münchner Innenstadt. Die flackernden Lichter der Großstadt zogen an ihnen vorbei, alle saßen in den Reihen des Busses, diskutierten, lachten und erzählten mit den Leuten, die längst schon zum Freundeskreis gehörten.
Die Schüler konnten später die Möglichkeit nutzen, in kleineren Gruppen München zu erkunden. Es war dunkel, ein kühler Wind wehte ihnen um die Ohren, die Lichterketten für das anstehende Weihnachtsfest leuchteten schon in den tollsten Farben und die Menschen waren offen und herzlich. Ein Gefühl von Glück und Selbstständigkeit machte sich bei den jungen Teilnehmern breit. Mit diesen Eindrücken ließen alle den Tag mit dem Schweifen des Blickes auf das funkelnde Nachtleben der Großstadt ausklingen.
Der Sonntagmorgen war nass, grau und kalt, doch die bekannten Gesichter begrüßten einander lächelnd und jeder ging motiviert erneut in seine Arbeitsgruppe.
Mit der weiterführenden Arbeit an den Projekten wurde nach dem Frühstück begonnen. Jede Gruppe befand sich auf der Zielgeraden und nach den letzten Interviews, Texten und Fotos stand das Ergebnis.
Im nun bekannten Auditorium, welches mittlerweile als Wohlfühlort bezeichnet wurde, kam es endlich zur Präsentation. Jeder einzelne Teilnehmer ließ die gesamten Eindrücke und Erlebnisse der letzten zwei Tage Revue passieren, genoss die faszinierende Atmosphäre des Auditoriums und war stolz auf das, was er selbst geschaffen hatte.
Mit einer Abschlussrede von Dr. Gesine Krüger und einem großen Applaus wurde der Kongress beendet. Zum ersten Mal hatte der Weg zu den Bussen etwas Bedrückendes, denn jeder wusste, das Abenteuer war in wenigen Minuten vorbei. Mit dem Betreten der riesigen Halle des Münchner Hauptbahnhofes lief es allen eiskalt den Rücken herunter. Jeder verabschiedete den anderen, so als ob sich alle schon Jahre kannten, denn irgendwo waren sie in der kurzen Zeit eine kleine Familie geworden. Der Kontakt zu anderen, gleich engagierten Schülern und Erwachsenen zeigte denn Teilnehmern, dass neue Kontakte eine echte Bereicherung sein können. Sie selbst haben diese Kontakt geknüpft, die sie weiter nutzen können und damit die eingangs erwähnten Worte des Geschäftsführers verwirklicht.
Mit neuen Erkenntnissen und einem guten Gefühl stiegen die kleinen Journalisten in den Zug und stürzten sich wieder in die Aufgaben des Alltags, aber nicht mehr als beliebige Schüler, sondern als Teil eines Ganzen.