Sorgenfalten bei städtischen Schulbaustellen in Gera


Wo bei Ostschule, Campus und Liebegymnasium aus Sicht der Stadt der Schuh drückt.

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Symbolbild Foto: Sebastian Kahnert

Gera. Nach jetzigem Stand sei der Zeitplan für die großen städtischen Schulbaustellen Campus Rutheneum, Sanierung Ostschule und Erweiterung Liebegymnasium noch zu halten. Zu einer weniger vorsichtigen Aussage ließ sich Sven-Gunnar Diener auch auf Nachfrage von Andreas Schubert (Linke) im Bildungsausschuss nicht hinreißen. Der Fachdienstleiter Hochbau schilderte im Ausschuss detailliert die Schwierigkeiten der einzelnen Baustellen und lieferte so selbst die Argumente, die Zweifel an der rechtzeitigen Fertigstellung der Schulen nährten.

Besonders bei der Ostschule drängt die Zeit, erinnerte Schubert, denn die soll als Gemeinschaftsschule ab 2021 jene Grundschulkapazitäten abbilden, die derzeit und nur bis dahin mit angemieteten Klassenräumen in der Friedericistraße abgefedert werden.

Bei den Vorbereitungen sei man im Plan, sagte Diener , die Arbeiten im Ausweichquartier in der Eiselstraße laufen so, dass die Ostschule dort das neue Schuljahr beginnen könne. Was die Finanzierung betrifft, so seien die Fördermittel für die Sporthalle noch nicht sicher, nach mehreren Verschiebungen hofft man nun auf positive Signale am 10. April. Sowohl am Schulhaus als auch an der Halle versucht man derweil planerisch, die Kosten zu senken, wobei eine alternative Planung einer 1,5- statt 2-Feld-Halle für Verstimmung im Ausschuss sorgte. Spät erklärte Diener , dass man mit dem Bau des Schulgebäudes unabhängig von der Sporthalle beginnen könne und werde. Es müsse dennoch eine gewisse technologische Reihenfolge bei den Arbeiten eingehalten werden, sagte er mit Blick auf die Ausschreibungen der einzelnen Gewerke.

Die stellen derzeit offenbar eines der größten Probleme dar. „Verheerend“ seien laut Diener bisweilen die Ergebnisse, so dass bei der Ostschule in 7 von 12 Losen die Ausschreibungen wieder aufgehoben werden mussten. Beim Campus seien für einzelne Lose nur ein oder kein Angebot eingegangen oder die Angebote lagen bisweilen zwischen 70 und bis zu 300 Prozent über dem Kostenansatz. Ausschreibungs-Wiederholungen stören die Ablaufpläne, da Arbeiten häufig aufeinander aufbauen. Die Zeitpläne der Gesamtprojekte seien also auch davon abhängig, „jemanden zu finden, der die Schulen baut“, so Diener.

Im Fall des Campus kommt ein weiteres Problem dazu: Da die Stadt für die Freiflächengestaltung Städtebauförderung erhält, hat sich zuletzt das zu beplanende Umfeld erheblich vergrößert, umfasse nun Burg- und Florian-Geyer-Straße, Südtor und Vogelinsel – was erhebliche Mehrkosten verursache. Diener sprach von einem derzeitigen Defizit von etwa 1,5 Millionen Euro am Campus. Auch am Liebegymnasium hätten sich die Kosten von 5,5 inzwischen auf 6,5 Millionen Euro erhöht.

Marcel Hilbert