Maximilian Rehfeld ins U20-Nationalteam berufen


Der 17-jährige Geraer will bei der EM in Portugal spielen und mit den Blue Lions in der Bundesliga spielen.

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Rollhockes-Nationalspieler Maximilian Rehfeld (Foto: Andreas Rabel)

Gera. Der RSC Gera hat seinen ersten U20-Nationalspieler. Maximilian Rehfeld wurde am Wochenende beim U20-Sichtungslehrgang für die Auswahl, die sich auf die EM 2018 in Portugal vorbereitet, nominiert. „So drei vier Stunden habe ich schon gebraucht, das zu verarbeiten, dass ich jetzt zur Nationalmannschaft gehöre“, sagt der Geraer. Die ersten Test-Länderspiele im Nationaltrikot soll es im März 2018 geben: Die EM ist das Ziel. Als erst 17-Jähriger könnte er auch die WM 2019 in Barcelona und noch einmal eine EM in der U20 bestreiten.

Doch das ist Zukunftsmusik. Mit der Nominierung für die Nationalmannschaft gehe schon ein großer Wunsch in Erfüllung. „Die Bundesstrainer schicken mir die Trainingspläne, die werde ich auf jeden Fall realisieren.“ Überhaupt will der Gymnasiast das Training noch ernster nehmen, härter trainieren, an seiner Ausdauer und Schnelligkeit arbeiten, technische Defizite abbauen, an seiner Ballziehtechnik arbeiten. Sein Tag ist ausgefüllt mit Schule, Training und Haushalt – der 17-Jährige hat eine eigene Wohnung. Doch mit Enrico Rhein hat er einen Coach, der voll hinter ihm steht, der ihn fordert und fördert. „Max ist ein intelligenter Spieler, der sich schnell in die Spielsysteme einfindet. Was mir an ihm gefällt, ist seine Geradlinigkeit zum Tor.“

In der Männer-Mannschaft der SG Blue Lions ist er bereits Stammspieler, findet aber, dass ihm die Spiele nicht sehr weiterhelfen. In der Auswahl wird mit viel höherem Tempo gespielt, die Stocksicherheit ist noch einmal eine andere. Doch die Geraer haben einen Plan: Aufstieg in die Bundesliga. Das sei zwar schon am Saisonbeginn als Ziel ausgegeben worden, doch hielten es die Rollhockey-Cracks unter der Decke, zu vieles musste geklärt werden. Die Bundesliga ist eine ganz andere Nummer – sportlich, personell, organisatorisch und nicht zuletzt finanziell. Jetzt scheint alles klar. Um den Aufstieg zu bewerkstelligen, muss am Sonnabend ein Sieg im Zweitligaspiel beim Spitzenreiter VfL Hüls her. „Wir fahren mit der stärksten Mannschaft zum Auswärtsspiel. Bei dem Spiel werden wir sehen, wie weit unsere jungen Spieler sind“, sagt Spieletrainer Enrico Rhein. Bis Sonnabend will der Neu-Nationalspieler Rehfeld seinen Schnupfen auskuriert haben. Seit Kindesbeinen jagt er der schwarzen Hartgummikugel nach.

Doch fast zwei Jahre wandte er sich ab, dem Handball beim Post SV Gera zu, bewarb sich als Rückraumspieler für das Handball-Internat beim ThSV Eisenach, wurde nicht genommen, meldet sich wieder beim RSC Gera. „Max hat sich wieder für die richtige Sportart entschieden“, sagt Enrico Rhein mit einem Lachen.

Andreas Rabel