Ausstellung des Geraers Frank Lohse


Lehrer Frank Lohse stellt Porträts in den Räumen der Deutschen Rentenversicherung aus

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Auf der Suche nach dem Künstlerischen bei ihrem Stammkursleiter Frank Lohse (v.l.), Klara Schimmel, Nadine Milker, Marie-Rosalie Schöppe und Livia Jo Kahl aus der 11/1 des Goethegymnasiums bei der Vernissage zur Ausstellung. Foto: Reinhard Schulze

Gera. Das gute alte Porträt lebt! Wer bis zu diesem Zeitpunkt der Meinung war, mit Facebook, ­Instagram und den elektronischen Medien überhaupt, hätte sich das gemalte oder gezeichnete Porträt überholt, der konnte sich kürzlich zur Eröffnung der Ausstellung des Künstlers Frank Lohse zum Thema "Stärker als die Zeit" im Foyer der Deutschen Rentenversicherung Bund in der Geraer Reichsstraße vom Gegenteil überzeugen.

Frank Lohse stellt dort 17 Lithografien und Gemälde, die er in Acryl und Öl arbeitete, von Persönlichkeiten gegenwärtiger und vergangener Zeit vor. So begegnen uns Udo Lindenberg und Anna Netrebko, aber auch Frank Zappa und Salvador Dali. Die Erstgenannten sind noch recht lebendig, während die beiden anderen bereits nur noch in unserer Erinnerung und in ihrem künstlerischen ­Nachlass existieren.

Besonderes Augenmerk legt der Künstler nach eigener Aussage auf die Persönlichkeit der Malerin Frida Kahlo. Sie taucht in vielfältiger Form in seinen Arbeiten auf. Einmal tanzt sie mutig mit dem Tod und ein anderes Mal erscheint sie uns als Engel. Es ist ersichtlich, dass Frank Lohse in dieser starken Frauenpersönlichkeit ein Beispiel findet für seine eigene künstlerische Tätigkeit, verbunden mit dem unbedingten Willen seine Ziele zu erreichen.

Bemerkenswert sind die Lithografien. Zum einen handelt es sich dabei um eine anspruchsvolle Technik, zum andern ­gelingt es dem Künstler in der Zartheit der Linie und den Differenzierungen der Flächen, das jeweilige Porträt lebendig werden zu lassen.

Der Betrachter der Arbeiten tritt ein in ein Zwiegespräch und erschließt sich so die Persönlichkeit des Abgebildeten. Das ist mehr als man von den oberflächlichen Kontakten bei Facebook & Co. erwarten darf.

Für den Kunstpädagogen, der am Goethegymnasium / Rutheneum seit 1608 in Gera unterrichtet, ist es nach seiner Ausstellung zum Thema „Alles für die Katz“ vor acht Jahren, die zweite Ausstellung in den Räumen Deutsche Rentenversicherung Bund. Um Kreativität und Poesie, um das Zulassen von ­Experimenten gehe es ihm, sagt Lehrer Lohse, im Kunst- sowie im Deutschunterricht. Das sagte der Mann, Jahrgang 1961, aus Anlass seines 50. Geburtstages.

So liegt es nahe, dass den musikalisch-künstlerischen Rahmen für die Ausstellungseröffnung das Goethegymnasium/Rutheneum seit 1608 gestaltete: Alexander Beer und Paula Marie Jorks (Gesang).

Reinhard Schulze (14.09.2017)