Mit Mottotagen verabschieden sich die Geraer Abiturienten von ihrer Schulzeit


Die Partys auf den Schulhöfen bildeten den krönenden Abschluss der jeweiligen Mottotage, wie sie mittlerweile an Geraer Gymnasien zur Tradition geworden sind. Zuvor wurde in Abi-Komitees um die besten Ideen für die letzten Schultage gerungen.

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Letzter Schultag auch an den Geraer Gymnasien. Wie hier am Goethe-Gymnasium/Rutheneum seit 1608 feierten die Abiturienten des Jahrganges 2017 den Abschluss der Mottowoche mit einem Fest auf dem Schulhof. Das Thema lautete "Winnetou und Abihatschi". Erlaubt war aber alles, was irgendwie nach Cowboy und Indianer aussah. Foto: Peter Michaelis

Gera. Luftschlangen und Farbtupfer auf dem Boden wiesen den Party-Weg zum Zabel- und zum Goethe-Gymnasium: Statt die Schulbank zu drücken, feierten am Mittwoch Geraer Abiturienten des Jahrgangs 2016/17 ausgelassen und einfallsreich ihren letzten Schultag - und alle, jüngere Schüler und Lehrer, durften dabei sein. Die Partys auf den Schulhöfen bildeten den krönenden Abschluss der jeweiligen Mottotage, wie sie mittlerweile an Geraer Gymnasien zur Tradition geworden sind. Während sich die Ruthenen "Winnetou und Abihatschi - Willkommen in der Freiheit, Bruder" verschrieben hatten, wählten die Zabelianer "Abikropolis - die Götter verlassen den Olymp" als Hauptthema. Zuvor wurde in den jeweiligen Abi-Komitees um die besten Ideen für die letzten Schultage gerungen. Gymnasiasten verkleidet als Kindheitshelden, als vertauschte Geschlechter oder auch bei Zeitreise und Partnertag sorgten dann für manch neugierigen Blick im Stadtzentrum. Beim Hindernisparcours, Blinde-Kuh-Spiel auf Zeit und Walzertanz zu Mireille Mathieus "Akropolis Adieu" durften am Mittwoch im Abschlussprogramm die Zabel-Lehrer Schnelligkeit und Geschick beweisen. Noch einmal sorgten kultige Sprüche von ihnen wie: "Gestorben wird zu Hause" oder an Raucher gerichtet: "Jeder füttert sein eigenes Haustier, auch wenn es nur der Lungenkrebs ist" für Amüsement ihrer Schützlinge, die natürlich auf Anhieb errieten, welches Zitat von welchem Lehrer stammte. Bei Disziplinen wie Bilderquiz, garniert mit Namenstaufe und flotten Indianersprüchen forderten die Gymnasiasten des Rutheneums ihre Lehrer heraus. Die Pädagogen beider Einrichtungen - mitunter ähnlich wie ihre Schüler kostümiert oder etwas geschminkt - ließen sich gern auf den Spaß ein, verfolgten das Ganze entspannt, amüsiert, bewiesen viel Humor und sportliches Geschick.

Sein altes Indianerkostüm hatte Häuptling Joachim Hensel, sprich Schulleiter des Rutheneums, aus dem Schrank gekramt. Mit johlendem Beifall wurde seine wunderbar launige, teils anrührende Rede begleitet: "Häuptling Lahmer Mustang grüßt seine Brüder und Schwestern vom Stamme der Ruthenen. Immer nach 12 Monden verlassen uns junge Schwestern und Brüder, um friedlich neue Jagdgründe zu erobern. Davor müssen sie aber fünf schwere Prüfungen tapfer bestehen. Und dann gehet hin, in eure neuen Jagdgründe und kehret nach vielen Sommern und Wintern zurück in das Land eurer Ahnen, auch wenn es nur für wenige Sonnen ist." Mit einem lachenden und einem weinendem Auge genossen die meisten Abiturienten den Tag: "Einerseits schaut manerwartungsfroh in die Zukunft, andererseits stimmt es traurig, denn es ist der letzte Tag, an dem wir uns in dieser Gemeinschaft sehen", sprach Zabelianerin Nina Pollentzke wohl allen aus dem Herzen. Und auch mancher Lehrer haderte mit dem Abschied: "Acht Jahre lang habe ich diese Truppe begleitet. Sie nun gehen zu lassen, ist schwer.

Aber es macht auch stolz, sie bis zum Abi gebracht zu haben", so Thomas Löffler vom Zabel. Nach dem Partymodus werden die Zwölftklässler nun auf Lernen umschalten: Schließlich warten nach den Osterferien die Abiprü fungen.

Christiane Kneisel (06.04.17)